Erfahrener Benutzer
Registriert seit: 30.06.2009 Ort: Guate amala amalala^^ Alter: 31
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| AW: Kyra Beginners Naja, mir macht das irgendwie totalen Spaß und Schule hat bei uns noch nicht wieder so richtig begonnen, da hab ich noch Zeit^^:
„So, ich stell das dann mal hier ab, in Ordnung?“ fragte Igor und lud den großen Teller Ratatouille, auf dem eine große Plakette mit der Aufschrift „zweiter Platz“ prangte, auf meinem Küchenboard ab. „also das ist doch ziemlich gut gelaufen, finden sie nicht auch? Ich glaube, zur Feier des Tages haben wir uns ein Schlückchen verdient, meinen sie nicht auch?“ Er wartete meine Antwort nicht ab. „Ich hab im Wagen noch eine Flasche Moet & Chandon – Dom Perignon 1998. „Ein überaus edler Tropfen!“ Und er verschwand durch die Tür. Irgendwie war mir diese Sache nicht so ganz geheuer. Irgendwie kam mir alles geplant vor. Der Wettbewerb, sein protz-Auto, der Champagner. Klar, ich fahr natürlich auch immer mit einer Flasche edelsten Champagners durch die Gegend“ erklärte ich Plöppi ironisch. Aber irgendwie genoss ich es auch. Diese Aufmerksamkeit. Nein, nein, nein. Ganz falsch. Ich lasse mich nicht schon wieder um den Finger wickeln. Freunde, okay. Mehr, auf keinen Fall. Mit diesem Vorsatz setzte ich mich auf mein Sofa und wartete Igors Rückkehr ab.
*stöhn* Ich erwachte mit einem Mega-Kater. Ich schleppte mich in die Küche zu meinem Kaffeautomaten. Ich war normalerweise nicht für Koffein-Kicks, aber jetzt musste es einfach sein. Ich setzte mich zu Plöppi, gab ihm was zu essen, trank meinen Kaffee, der viel zu heiß war und ließ den gestrigen Abend Revue passieren. Es war erschreckend gewesen, wie viel Igor und ich gemeinsam hatten. Unter seiner Extrovertierten immer gut gelaunt zu sein scheinenden Hülle versteckte sich ein unsicherer, Liebe bedürftiger, sensibler Mann, der teuer Autos und Champagner brauchte, um sich in dieser Welt zu behaupten. Also das glaubte ich zumindest…irgendwie hatte dieser Kerl es geschafft mich komplett um den Finger zu wickeln. Nach nur einem Abend. Offiziell waren wir jetzt wohl sowas wie Freunde. Ich stellte meine Kaffetasse zurück in die Küche und ging raus in den Garten, um mich zu beruhigen. In der freien Natur fühlte ich mich immer gleich viel besser. Meine Käse-/ und Eierpflanzen wuchsen hervorragend. Was sollte ich nur tun? Ich hatte Angst ihn an mich heranzulassen und gleichzeitig wollte ich es irgendwie. Ich beschloss, dass es Zeit war, das zu tun, was ich niemals zuvor getan hatte…Kartoffeln mit fangfrischem Fisch zu düngen…nein halt, ich meinte eine gute Freundin um rat zu fragen. Ich rief Maxi an. „Klar, ich komm sofort zu dir.“ Wenig später saßen wir auf meinem Sofa. Ich sah auf die Uhr. Halb 7 Uhr morgens. Maxi war eine echte Freundin. Obwohl sie am Telefon noch ziemlich verschlafen geklungen hatte, machte sie jetzt einen ziemlich aufgeweckten Eindruck. Ich begann zu erzählen und plötzlich entglitt mir alles. Ich brach in Tränen aus. Ich erzählte ihr von meinen Eltern, der Scheidung, von meinem Bruder und sogar von Ihm. Als ich fertig war, tat mir mein Hals weh und mein Gesicht war nass von den Tränen. Maxi nahm mich in den Arm. Sie sagte nichts und dafür war ich ihr unendlich dankbar. Sie saß einfach nur mit mir da und hielt mich fest. Als es Zeit war zur Arbeit zu gehen, gingen wir. Sie sagte nichts und ich auch nicht. Sie würde warten, bis ich bereit war. Danke Maxi! Du weißt ja gar nicht, wie gut du mir tust. Nach der Arbeit nahm sie mich mit zu ihr. Sie war der Meinung, ich sollte jetzt nirgendwo allein sein. Sie setze mich in ihr Wohnzimmer und ging in die Küche, um Tee zu machen. Auf dem Tisch stand eine wunderschöne Vase. Sie war gelb und erinnerte mich irgendwie an Frühling. „Das ist eine schöne Vase.“ Murmelte ich, als Maxi zurückkam. Sie lächelte. Offensichtlich war sie froh, dass ich endlich wieder sprach. „Ja, meine Oma hat sie mir geschenkt.“ Unvermittelt fing ich wieder an zu weinen. „Ich will nicht mehr daran denken, Maxi. Das ist alles Neu, ein Neuanfang!“ „Natürlich“ beruhigend strick sie mir über den Rücken. „Das musst du auch nicht. Du hast es dir von der Seele geredet und jetzt ist es weg.“ „Weg…einfach so“ murmelte ich. Die Vorstellung gefiel mir. „und Igor…?“ „Lass dich doch mal darauf ein. Hab ein bisschen Spaß.“ Sie grinste verschmitzt. „Du musst ihn ja nicht gleich heiraten, aber ich glaube so ein bisschen geflirte, würde dir auch ganz gut tun.“ Sie lächelte. Irgendwie hatte sie meine Sicht der Dinge wieder ins Lot gerückt. Jetzt wird alles wieder gut. Ich dachte daran, dass meine Mutter das früher sehr oft gesagt hatte, und verdrängte den Gedanken gleich wieder. Alles war neu und es war gut so.
„Hallo Kyra“ Mein Herz raste. „Hi“ sagte ich und guckte schnell weg, damit er nicht sah, wie rot ich wurde. Fiel eigentlich nur mir auf, dass er mich als Einzige immer extra begrüßte? „Du musst mich unbedingt retten, Kyra, morgen haben wir ein Firmenmeeting, alles ehr einflussreiche Männer. Sie haben Piranha bestellt, mal was ganz exklusives und der Lieferjunge hat gerade eben die Ganze Fuhre in den Sand geschüttet. Ersatz sei nicht so schnell zu besorgen, hat mir der Fischgroßmarkthändler gesagt. Und ich habe gehört, dass du so ein großes Angeltalent hast, nimm dir heute den ganzen Tag frei, ich brauche 20 Piranhas, bis morgen, glaubst du das schaffst du?“ Ich sah ihn an. Für ihn würde ich alles schaffen. „Natürlich, ich fang dann besser gleich mal an. Piranhas konnte man nur außerhalb der Stadt in einem kleinen See finden. Froh mein Talent und mein Wissen beweisen zu können, machte ich mich auf den Weg dorthin. Es dauerte zwar bis 1 Uhr nachts, bis auch der letzte Piranha seinen Weg an meinen Köder fand, aber ich hatte es geschafft. Ich rief Igor an und verkündete stolz die Neuigkeit. „Vielen vielen Dank, Kyra, du rettest mir das Leben! Wo bist du gerade? Ich komme sofort und hol dich ab!“ Ich sagte es ihm und 2o Minuten später saß ich in seinem Wagen. „Also eine dicke Gehaltserhöhung ist dir sicher!“ sagte er grinsend und fuhr mich nach Hause. Beim Aussteigen fiel ich über 5 alte Zeitungen, die in meinem Vorgarten herumlagen, der Zeitungsjunge hatte schon damit gedroht, mir keine mehr zu bringen. Igor ging um das Auto herum und half mir auf. Seine Hände hielten meine einen Tick zu lange fest und ich schaute ihm in die Augen. Wie liebevoll sie mich anfunkelten. Sein Gesicht kam meinem immer näher.
Ich schloss die Augen und fühlte seine Lippen auf meinen. „Hallo Igor, Kyra, wie schön euch zu sehen.“ Wir sprangen auseinander. Yvette hatte uns gerade noch gefehlt. Sie war das größte Klatschmaul in der ganzen Stadt. „Ähm, Hi Yvette“ stammelte Igor nervös. „Also, ich muss dann mal los, hehe, ähm ja, ciao Kyra, wir äh…sehen uns dann ja. Beim rausgehen stolperte er. Kam es mir nur so vor, oder grinste Yvette wirklich so selbstgefällig. „Hab ich euch etwa bei irgendwas gestört? Fragte sie zuckersüß. „Ich hoffe doch nicht, ciao.“ Grinsend verschwand sie. So hatte ich mir das irgendwie absolut nicht vorgestellt. „Ach Plöppi“ murmelte ich, als ich reinkam. „Sieht so aus, als würden wir beide doch allein bleiben.“
__________________ Plöppi is voll dermaßen am Rocken |