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BambiPunkt 30.06.2009 22:38

Kyra Beginners
 
Nur mal der Anfang einer kleinen Geschichte, erst mal noch ohne Bilder, hab das mit dem Hochladen und so noch nicht so drauf...naja Lob und Kritik sind erwünscht^^ :


Mein Name ist Kyra Beginners und das hier ist meine Geschichte. Ich will nichts über meine Vergangenheit erzählen, über meine Eltern oder sonst wen. Das hier soll ein Neuanfang sein. Nicht umsonst habe ich mir den Nachnamen Beginners ausgesucht. In dieser Stadt soll alles anders werden… Riverview. Wie harmonisch das klingt. Innerlich schmunzele ich. Der Übergang ist geschafft. Mein neues Leben beginnt.

Mein Wecker klingelt um halb 6, manchmal wache ich schon früher auf. Ich gehe raus, um nach dem Garten zu sehen. Ich bin eine leidenschaftliche Gärtnerin. Unkraut jäten. Gießen. Ernten. Den Garten pflegen. Mit den Pflänzchen reden, da vergeht die Zeit wie im Flug. Ich ziehe mir meine Arbeitsuniform an. Sie ist grau und sieht hässlich aus, aber ich mag den Job, der damit verbunden ist. Ich liebe Kochen und endlich kann ich mein Hobby mit meinem Beruf verbinden. Nach 6 Stunden hartem Schuften, fahre ich mit dem Taxi in den Park. Ich hab kein eigenes Auto und ich will auch keins. Wir haben nur einen Planeten. Ich suche nach neuen Samen, die ich anpflanzen kann. Eine Flammenblume, wir hübsch. Ich gehe an den Fluss und angele ein bisschen. Dabei kann ich gut abschalten. Der Fluss treibt ruhig daher. Die Stille wird nur von gelegentlichem Vogelgezwitscher unterbrochen und dem Geräusch meiner Angel. Eine Sardelle, lecker. Damit kann ich meine neue Tomatenpflanze düngen. Ich gehe nach Hause und rede meinen Pflänzchen nochmal gut zu. Danach gehe ich in die Küche und mache mir etwas zu essen. Herbstsalat. Mein Lieblingsessen. Ich stöbere noch ein wenig in einem Kochbuch nach neuen Rezepten und dann lege ich mich schlafen. So verläuft ein normaler Tag in meinem Leben. Keine Aufregung. Keine Partys. Keine Menschen. Nichts was mir gefährlich werden könnte.

Der Wecker klingelte. Ich war gut drauf. Ich glaubte heute würde ich endlich befördert werden. Schwungvoll ging ich in „mein“ kleines Bistro. „Ah, da bist du ja Kyra.“ Mein Chef Igor klang erleichtert. „Geh mal und hilf Maxi beim Gemüseschnippeln. Einen Tellerwäscher brauchen wir hier nicht mehr, wir haben ja ne Spülmaschine *grins*“ Ich lächelte. Das war seine Art mir zu sagen, ich war befördert worden. Ich begrüßte Maxi mit einem schüchternen Lächeln. „Hier die Karotten sind noch nicht fertig!“ Lachend schmiss sie mir eine rüber. Sie war ziemlich nett, soweit man das nach 2 Wochen Zusammenarbeit beurteilen konnte. Ich schnippelte den ganzen Tag lang fleißig. Nach der Arbeit lud mich Maxi auf einen Cappuccino ein. Ich wollte schon ablehnen, Gewohnheiten legt man nun mal nicht so schnell ab und ich war ein ziemlicher Einzelgänger, als Igor sagte: „Ah, sehr schön, ihr freundet euch an, ja, ja, das ist gut fürs Geschäftsklima für jeden eine Gehaltserhöhung von 2 § (Simoleons). Da konnte ich ja schlecht ablehnen. Im Cafe wollte ich eigentlich schnellstmöglich meinen Cappuccino trinken und danach die Flucht ergreifen, aber Maxi hatte so eine Art, die es mir unmöglich machte sie nicht irgendwie zu mögen. Ich hatte mir fest vorgenommen niemanden zu nah an mich ranzulassen. Doch eine oberflächliche Freundschaft mit einer Arbeitskollegin konnte mich ja nicht ernsthaft verletzen.

Aphasmayra 01.07.2009 09:13

AW: Kyra Beginners
 
So gelesen und für gut befunden :D
Ne echt dein Schreibstil ist super Klasse, liest sich echt gut!
Hoffe du machst bald weiter (da fällt mir ein ich sollte auch irgendwann ma wieder xD)
Wie gesagt echt top gefällt mir richtiiiiig gut :)

Loverlady 01.07.2009 10:22

AW: Kyra Beginners
 
Ich kann da auch nur sagen das du es echt gut gemacht hast =)
Da liest man solche Geschichten echt gerne immer wieder.

Wenn ich auch nur so gut erzählen könnte würd ich es auch machen, aber leider bin ich darin nicht so das talent aber dafür gibt es ja euch^^

Also weiter so ;)

BambiPunkt 01.07.2009 21:45

AW: Kyra Beginners
 
^^ freut mich, dass es euch gefällt hehe war ganz fleißig und hab schon wieder weitergeschrieben:

Langsam taute ich auf. Ich lachte über ihre Scherze und machte sogar selbst gelegentlich welche. Als wir bezahlten und uns auf den Heimweg machten, was es schon später Abend. „Hat mich echt gefreut“ sagte Maxi. „Ich hoffe wir können das beizeiten mal wiederholen. „Bestimmt“ sagte ich. Und das war noch nicht mal gelogen. Auf dem Nachhauseweg schaute ich nochmal bei der Bücherhandlung vorbei. Ich stöberte ein bisschen und genoss die Einsamkeit, die zu dieser späten Stunde hier herrschte. Ich liebte diesen Laden, der schon so lange zu existieren schien, dass er fast schon antik wirkte. Der wunderbare Geruch nach neuen und alten Büchern. Nur die vielen Menschen störten mich. Aber die kamen zum Glück nur zu den Hauptgeschäftszeiten. Ich fuhr mit dem Taxi nach Hause. Plöppi, mein Fisch, genauer gesagt, mein roter Hering, schwamm unruhig im Wasser herum. „Hab ich etwa vergessen dich zu füttern, mein Süßer? Tut mir leid.“ Ich gab ihm etwas zu essen und knuddelte noch ein Weilchen mit ihm, sofern das mit einem Fisch nun mal möglich ist. Danach ging ich nochmal kurz raus, um meinen Garten zu pflegen. Der Apfelbaum würde bald Früchte tragen, wie schön. Ich ging rein und legte mich ins Bett. Morgen würde ich im Garten mal etwas aufrüsten, ein paar Sprinkler aufstellen und vielleicht die einzelnen Beete mit Zäunen abtrennen. Über diesen Gedanken schlief ich ein.
Am nächsten Tag, mein einziger freier in der Woche, ging ich in den Baumarkt und legte mir einige Gartensprenkler zu. Ich stellte sie auf und versuchte sie zum Laufen zu kriegen. Nach 3 Stunden Arbeit war ich zwar klitschnass, aber die Sprinkler gossen endlich automatisch. Ja, Ja, selbst ist die Frau, murmelte ich vor mich hin, während ich in die Küche ging. Ich hatte einen riesen Hunger. Während mein Käsesteak vor sich hin brutzelte, fiel mein Blick auf den Herd. Mhmm…der könnte eigentlich auch mal ein Update gebrauchen. Ich holte meine Rohrzange aus dem Werkzeugschrank und fing an wie verrückt auf meinen Herd einzuhämmern. Mein Käsesteak war zwar hinüber, aber nach einiger Zeit, erschien ein lustiger Bildschirm über meinem Kopf, der mir sagte, ich hätte durch mein Gehämmere die Essensqualität meines Herdes gesteigert. Stolz wollte ich das gleich ausprobieren und machte mir ein zweites Käsesteak. Und wirklich, es schmeckte absolut fantastisch. Durch diesen Erfolg angespornt, hämmerte ich auf meine Dusche ein und plötzlich war sie selbstreinigend. Tja, das sind die Wunder der Technik. „Driiiiiiiiiiiing!!!“ Was war das denn jetzt? „Driiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing!“ Huch, in meiner Tasche vibrierte irgendetwas. Ich sah nach. Ein Handy? Ach ja richtig, ich hatte mir irgendwann mal eines gekauft, es aber nie benutzt. Wen hätte ich auch schon anrufen können? Ich drückte auf die grüne Annahmetaste. Wow, was für ein Gefühl. „Hallo?“ „Hi Kyra, hier ist Maxi. Ich hab gesehen, dass heute eine Kunstaustellung stattfindet und wo du doch so künstlerisch angehaucht bist, dachte ich wir zwei könnten uns einen schönen Tag machen, was denkst du?“ „Ja, sicher…ich ähm, ok.“ „Klasse, ich hol dich dann so in ner halben Stunde ab, bye.“ Irgendwie kam ich mir überrumpelt vor. Eigentlich hatte ich die Einladung ausschlagen wollen, aber Maxi war so unglaublich nett, dass es fast schon wehtat. Und ich war ja wirklich künstlerisch begabt. Das musste ich ihr wohl gestern erzählt haben. Überhaupt musste ich ihr gestern wohl Vieles erzählt haben. Nur wie war Maxi bloß an meine Handynummer gekommen…ich wusste sie ja nicht mal selbst. Bis vor kurzem hatte ich ja noch nicht mal gewusst, dass ich ein Handy besaß…sehr mysteriös.

so, hoffe es gefällt^^

Aphasmayra 01.07.2009 23:35

AW: Kyra Beginners
 
und ob es gefällt *g* na ist Maxi vielleicht eine böse Stalkerin? :D
schön weiter machen :p
*wieder ein lob hinterlass*

BambiPunkt 02.07.2009 01:14

AW: Kyra Beginners
 
Wer weiß, wer weiß, mal sehen wie sich die Geschichte entwickelt^^ obwohl ich da schon so ein paar Ideen im Hinterkopf hab *geheimnisstuerisch tu* :D

„Nein, wirklich. Der Typ hat den Krapfen gegessen!“ Maxi prustete los. „Und was haben sie dann gemacht? fragte sie. „Naja, er bot an, alles wieder auszukotzen, aber der Künstler meint, das wäre nicht dasselbe.“ „Wahnsinn, wer kommt auch schon auf die Idee Krapfen als Kunst auszustellen…verrückt.“ Wir kamen vor meiner Haustür an. Der Tag war echt super gewesen. Maxi verstand überhaupt nichts von Kunst und so war der Besuch ziemlich unterhaltsam gewesen. Schließlich wurden wir fast aus der Ausstellung geworfen, weil sie vor einem ausgestellten neonpinken Würfel einen Mega-Lachanfall bekam. Ich musste natürlich sofort mitlachen, Maxis Lachen war echt ansteckend und schon bald lachte der ganze Saal, obwohl niemand so recht wusste warum. „Okay, also ich muss dann mal, meine Wohnung sieht aus, als hätte da ein Blitz eingeschlagen und ich bekomme morgen Besuch, also wir sehn uns dann in der Arbeit, ciao!“ Und sie verschwand um die Ecke. Ich war ihr dankbar, dass sie nicht darum gebeten hatte mit rein zu kommen. Sie respektierte meine Privatsphäre. Ich merkte, wie mein Panzer mehr und mehr weich wurde. Das durfte nicht sein, aber ich wusste auch nicht, wie ich es hätte aufhalten können. Ich schloss auf und setzte mich auf mein knallorangenes Sofa. „Hi, Plöppi, na mein kleiner. Was denkst du denn…findest du, dass ich mich darauf einlassen sollte?“ Er schaut mich mit seinen großen Fischaugen an. „Blubbb“ „Ja, ich weiß, aber was wenn ich wieder verletzt werde. Ich habe es gerade erst wieder geschafft, etwas Fuß zu fassen, ein bisschen zur Ruhe zu kommen und meine Seele beginnt langsam sich von den Wunden der Vergangenheit zu erholen!“ Plöppi schwamm auf mich zu und stieß gegen das Glas des Aquariums. „Blubb“ „Ok, ich weiß, das mit den Wunden der Vergangenheit war theatralisch, aber du weißt was ich meine!“ Plöppi verkroch sich in sein kleines Unterwasser-Plastik-Schloss. „Blubber“ „Okay du hast ja recht, aber…“ Plötzlich fiel mir auf, dass ich mich mit einem Fisch über meine sozialen Probleme unterhielt. Da war meine Entscheidung gefallen. Seit Jahren trug ich nun schon meinen Panzer mit mir herum. Riverview war ein Neuanfang. Es würde auch einer hinsichtlich meines Verhaltens werden. Ich wusste genau, niemals wäre ich eine Charisma-Queen oder auch nur annähernd sowas wie beliebt, aber eine richtig gute Freundin würde mir sicher gut tun. Ich ging in mein Bücherzimmer an die Staffelei. Ich malte einfach drauflos, irgendwas. Ich war wie in Trance. Als ich wieder aufwachte, stand ich vor der Staffelei. Dort war ein Bild mit einem kleinen Häuschen. Es sah aus, als ob ein Kind es gemalt hätte. Es wirkte ganz friedlich, hoffnungsvoll und so zerbrechlich. Mir traten Tränen in die Augen. Ich hängte es an die Wand, gleich neben der Staffelei und ging Schlafen.
Ich hetzte zur Arbeit. Warum hatte der Wecker nur nicht geklingelt? Und wie zur Hölle war er in Plöppis Aquarium gekommen? Ob ich nachts schlafwandelte? Ich hatte keine Zeit länger über diese Frage nachzudenken. Ich rannte ins Bistro. Gerade noch rechtzeitig. „Kyra! Hallo, ich hab heute eine Extra-Aufgabe für dich!" begrüßte mich Igor. Das Restaurant um die Ecke veranstaltet einen Essenswettbewerb, und wir müssen natürlich auch ein Gericht einreichen, könntest du das bitte übernehmen?“ „Ähm, klar.“ Antwortete ich. Überrascht ging ich in die Küche. Warum ausgerechnet ich? Es gab noch eine sehr viel erfahrenere Köchin, als mich, Yvette. Ob das so eine Art Probe war? Ich beschloss mein bestes zu geben und bereitete Ratatouille vor, das Gericht, wofür unser Bistro berühmt war. Ich schnippelte und briet an, als ob mein Leben davon abhing und zum Schluss kam ein ziemlich passables Ratatouille heraus. „Ah, sehr gut, riecht das“ lobte mich Igor. „Warte, ich mach das hier noch kurz fertig und dann fahren wir dahin.“ Aufgeregt wartete ich. Nach etwas 10 Minuten führte er mich zu seinem Wagen, einem Porsche Boxter. Das weiß ich, weil er mir auf dem Weg zu diesem Restaurant quasi alles über dieses Auto erzählt hat. Der Porsche Boxster hat einen 6-Zylinder-Boxermotor, der als Mittelmotor eingebaut ist und über 2687 cm³ Hubraum verfügt. Er leistet 245 PS bzw. 180 kW. Er hat eine manuelle 5-Gangschaltung. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 258 km/h. Von 0 auf 100 km/h innerhalb von etwas über 6 Sekunden. Keine Ahnung, was das alles bedeuten soll, ich kenn mich wirklich nicht mit Autos aus, aber irgendwie fand ich die Weise, wie er da so schwärmerisch und begeistert erzählt, also irgendwie fand ich es ganz süß. „Ach herrje, wahrscheinlich langweilige ich sie zu tiefst.“ Als hätte er meine Gedanken gelesen, schaute Igor in dem Moment zu mir rüber. „Nein, absolut nicht.“ Versicherte ich ihm. „Es ist nur so, dass ich mit all diesen Fachbegriffen so gar nichts anfangen kann.“ Hilflos lächelte ich ihn an. „Also, das gehört aber zur Allgemeinbilldung!“ Er grinste. „Beizeiten muss ich ihnen wohl mal Nachhilfe geben.“ Er grinste verheißungsvoll. Meine Wangen färbten sich knallrot. Schnell sah ich weg. Sicher hatte er das nicht beabsichtig. Seine Wortwahl war einfach nur unglücklich gewesen. Von Maxi hatte ich außerdem gehört, dass er eine Freundin hatte. Die Ankunft am Restaurant beendete glücklicherweise weiter Gedanken in diese Richtung. „Na dann wollen wir mal loslegen!“

Aphasmayra 02.07.2009 19:06

AW: Kyra Beginners
 
und wieder mal ein dickes Lob und ein danke das du dich so beeilst *g*
Hab mich schon gefragt ob noch was mit dem Chef kommt bzw ob noch ein Kerl ins Spiel kommt *g*
Na ich hoffe Maxi wird nicht sauer, das Kyra am Wettbewerb teilnehmen darf :D
so und nu husch husch weitermachen xD

BambiPunkt 02.07.2009 21:56

AW: Kyra Beginners
 
Naja, mir macht das irgendwie totalen Spaß und Schule hat bei uns noch nicht wieder so richtig begonnen, da hab ich noch Zeit^^:

„So, ich stell das dann mal hier ab, in Ordnung?“ fragte Igor und lud den großen Teller Ratatouille, auf dem eine große Plakette mit der Aufschrift „zweiter Platz“ prangte, auf meinem Küchenboard ab. „also das ist doch ziemlich gut gelaufen, finden sie nicht auch? Ich glaube, zur Feier des Tages haben wir uns ein Schlückchen verdient, meinen sie nicht auch?“ Er wartete meine Antwort nicht ab. „Ich hab im Wagen noch eine Flasche Moet & Chandon – Dom Perignon 1998. „Ein überaus edler Tropfen!“ Und er verschwand durch die Tür. Irgendwie war mir diese Sache nicht so ganz geheuer. Irgendwie kam mir alles geplant vor. Der Wettbewerb, sein protz-Auto, der Champagner. Klar, ich fahr natürlich auch immer mit einer Flasche edelsten Champagners durch die Gegend“ erklärte ich Plöppi ironisch. Aber irgendwie genoss ich es auch. Diese Aufmerksamkeit. Nein, nein, nein. Ganz falsch. Ich lasse mich nicht schon wieder um den Finger wickeln. Freunde, okay. Mehr, auf keinen Fall. Mit diesem Vorsatz setzte ich mich auf mein Sofa und wartete Igors Rückkehr ab.
*stöhn* Ich erwachte mit einem Mega-Kater. Ich schleppte mich in die Küche zu meinem Kaffeautomaten. Ich war normalerweise nicht für Koffein-Kicks, aber jetzt musste es einfach sein. Ich setzte mich zu Plöppi, gab ihm was zu essen, trank meinen Kaffee, der viel zu heiß war und ließ den gestrigen Abend Revue passieren. Es war erschreckend gewesen, wie viel Igor und ich gemeinsam hatten. Unter seiner Extrovertierten immer gut gelaunt zu sein scheinenden Hülle versteckte sich ein unsicherer, Liebe bedürftiger, sensibler Mann, der teuer Autos und Champagner brauchte, um sich in dieser Welt zu behaupten. Also das glaubte ich zumindest…irgendwie hatte dieser Kerl es geschafft mich komplett um den Finger zu wickeln. Nach nur einem Abend. Offiziell waren wir jetzt wohl sowas wie Freunde. Ich stellte meine Kaffetasse zurück in die Küche und ging raus in den Garten, um mich zu beruhigen. In der freien Natur fühlte ich mich immer gleich viel besser. Meine Käse-/ und Eierpflanzen wuchsen hervorragend. Was sollte ich nur tun? Ich hatte Angst ihn an mich heranzulassen und gleichzeitig wollte ich es irgendwie. Ich beschloss, dass es Zeit war, das zu tun, was ich niemals zuvor getan hatte…Kartoffeln mit fangfrischem Fisch zu düngen…nein halt, ich meinte eine gute Freundin um rat zu fragen. Ich rief Maxi an. „Klar, ich komm sofort zu dir.“ Wenig später saßen wir auf meinem Sofa. Ich sah auf die Uhr. Halb 7 Uhr morgens. Maxi war eine echte Freundin. Obwohl sie am Telefon noch ziemlich verschlafen geklungen hatte, machte sie jetzt einen ziemlich aufgeweckten Eindruck. Ich begann zu erzählen und plötzlich entglitt mir alles. Ich brach in Tränen aus. Ich erzählte ihr von meinen Eltern, der Scheidung, von meinem Bruder und sogar von Ihm. Als ich fertig war, tat mir mein Hals weh und mein Gesicht war nass von den Tränen. Maxi nahm mich in den Arm. Sie sagte nichts und dafür war ich ihr unendlich dankbar. Sie saß einfach nur mit mir da und hielt mich fest. Als es Zeit war zur Arbeit zu gehen, gingen wir. Sie sagte nichts und ich auch nicht. Sie würde warten, bis ich bereit war. Danke Maxi! Du weißt ja gar nicht, wie gut du mir tust. Nach der Arbeit nahm sie mich mit zu ihr. Sie war der Meinung, ich sollte jetzt nirgendwo allein sein. Sie setze mich in ihr Wohnzimmer und ging in die Küche, um Tee zu machen. Auf dem Tisch stand eine wunderschöne Vase. Sie war gelb und erinnerte mich irgendwie an Frühling. „Das ist eine schöne Vase.“ Murmelte ich, als Maxi zurückkam. Sie lächelte. Offensichtlich war sie froh, dass ich endlich wieder sprach. „Ja, meine Oma hat sie mir geschenkt.“ Unvermittelt fing ich wieder an zu weinen. „Ich will nicht mehr daran denken, Maxi. Das ist alles Neu, ein Neuanfang!“ „Natürlich“ beruhigend strick sie mir über den Rücken. „Das musst du auch nicht. Du hast es dir von der Seele geredet und jetzt ist es weg.“ „Weg…einfach so“ murmelte ich. Die Vorstellung gefiel mir. „und Igor…?“ „Lass dich doch mal darauf ein. Hab ein bisschen Spaß.“ Sie grinste verschmitzt. „Du musst ihn ja nicht gleich heiraten, aber ich glaube so ein bisschen geflirte, würde dir auch ganz gut tun.“ Sie lächelte. Irgendwie hatte sie meine Sicht der Dinge wieder ins Lot gerückt. Jetzt wird alles wieder gut. Ich dachte daran, dass meine Mutter das früher sehr oft gesagt hatte, und verdrängte den Gedanken gleich wieder. Alles war neu und es war gut so.
„Hallo Kyra“ Mein Herz raste. „Hi“ sagte ich und guckte schnell weg, damit er nicht sah, wie rot ich wurde. Fiel eigentlich nur mir auf, dass er mich als Einzige immer extra begrüßte? „Du musst mich unbedingt retten, Kyra, morgen haben wir ein Firmenmeeting, alles ehr einflussreiche Männer. Sie haben Piranha bestellt, mal was ganz exklusives und der Lieferjunge hat gerade eben die Ganze Fuhre in den Sand geschüttet. Ersatz sei nicht so schnell zu besorgen, hat mir der Fischgroßmarkthändler gesagt. Und ich habe gehört, dass du so ein großes Angeltalent hast, nimm dir heute den ganzen Tag frei, ich brauche 20 Piranhas, bis morgen, glaubst du das schaffst du?“ Ich sah ihn an. Für ihn würde ich alles schaffen. „Natürlich, ich fang dann besser gleich mal an. Piranhas konnte man nur außerhalb der Stadt in einem kleinen See finden. Froh mein Talent und mein Wissen beweisen zu können, machte ich mich auf den Weg dorthin. Es dauerte zwar bis 1 Uhr nachts, bis auch der letzte Piranha seinen Weg an meinen Köder fand, aber ich hatte es geschafft. Ich rief Igor an und verkündete stolz die Neuigkeit. „Vielen vielen Dank, Kyra, du rettest mir das Leben! Wo bist du gerade? Ich komme sofort und hol dich ab!“ Ich sagte es ihm und 2o Minuten später saß ich in seinem Wagen. „Also eine dicke Gehaltserhöhung ist dir sicher!“ sagte er grinsend und fuhr mich nach Hause. Beim Aussteigen fiel ich über 5 alte Zeitungen, die in meinem Vorgarten herumlagen, der Zeitungsjunge hatte schon damit gedroht, mir keine mehr zu bringen. Igor ging um das Auto herum und half mir auf. Seine Hände hielten meine einen Tick zu lange fest und ich schaute ihm in die Augen. Wie liebevoll sie mich anfunkelten. Sein Gesicht kam meinem immer näher.

Ich schloss die Augen und fühlte seine Lippen auf meinen. „Hallo Igor, Kyra, wie schön euch zu sehen.“ Wir sprangen auseinander. Yvette hatte uns gerade noch gefehlt. Sie war das größte Klatschmaul in der ganzen Stadt. „Ähm, Hi Yvette“ stammelte Igor nervös. „Also, ich muss dann mal los, hehe, ähm ja, ciao Kyra, wir äh…sehen uns dann ja. Beim rausgehen stolperte er. Kam es mir nur so vor, oder grinste Yvette wirklich so selbstgefällig. „Hab ich euch etwa bei irgendwas gestört? Fragte sie zuckersüß. „Ich hoffe doch nicht, ciao.“ Grinsend verschwand sie. So hatte ich mir das irgendwie absolut nicht vorgestellt. „Ach Plöppi“ murmelte ich, als ich reinkam. „Sieht so aus, als würden wir beide doch allein bleiben.“

Peacenik 03.07.2009 00:18

AW: Kyra Beginners
 
Wow, du hast echt kein Leben abseits des PCs oder? xD
Ne, Spass bei Seite, ist echt geil

Aphasmayra 03.07.2009 00:23

AW: Kyra Beginners
 
hui ein neuer Teil *freu*
eine stelle klang sehr seltsam:
Zitat:

ch erzählte ihr von meinen Eltern, der Scheidung, von meinem Bruder und sogar von Ihm
Scheidung von den Eltern, ihre eigene Scheidung, oder die von ihren bruder oder hat sie sich von ihren bruder scheiden lassen? :D

aber auf jeden Fall wieder ein super Teil hab alles aufmerksam gelesen *g*
Und Plöppi war auch wieder vertreten :D ich hoffe du lässt ihn nicht irgendwann sterben :D

BambiPunkt 03.07.2009 05:10

AW: Kyra Beginners
 
Naja...ich hab fast kein Leben außerhalb meines PC`s ^^ ohne Internet und Tastaur sterbe ich^^ aber mir macht das so hammer Spaß, dass ich einfach nicht aufhören will...^^
Also, es war die Scheidun ihrer Eltern und ds gehört alles zu ihrer ominösen, ganz furchtbar doll gehemnissvollen Vergangenheit, die wird später villeicht noch aufgeklärt...^^ ma gucken^^ hihi und ich hab sogar schon nen neuen Teil...hehe am Wochenende starte ich den Schreibmarathon^^:

„Dieses Miststück!“ Maxi warf wütend die Tomatenwürfel in den Topf. „Natürlich hat sie das geplant! Wahrscheinlich weil du für den Wettbewerb kochen durftest und nicht sie. Ihr Essen hätte wahrscheinlich nach Gift und Galle geschmeckt, so verbittert, wie die immer rumläuft. Hör zu, du musst ihn unbedingt innerhalb von einem Tag nochmal küssen! So sind die Regeln, sonst werdet ihr euch die ganze Zeit so verkrampft anschauen wie jetzt! Das ist echt nicht zum aushalten! Unser Arbeitsklima leidet schon darunter, es ist also meine Pflicht als fleißige Angestellte euch zu verkuppeln, okay, also heute Abend bei der Party…“ „Moment mal, welche Party?“ warf ich ein, während ich die Piranhas zubereitete. „Na die Party, die heute Abend bei dir stattfindet, Dummerchen!“ „Hä? Aber ich…oh nein, das kommt gar nicht in Frage, ich hasse Partys! Vergiss es! Außerdem gibt es dazu gar keinen Anlass!“ Auf einmal war alles still. Verdächtig still. Ich schaute zur Tür. Der Besitzer des Bistros war eingetreten. Sofort war wieder Lärm, alles arbeitete und schnippelte, Kochte, bediente und versuchte beschäftigt auszusehen. Der Besitzer schaute in meine Richtung. Oh Gott. Hatte er das mit Igor und mir erfahren? War das etwa nicht erlaubt? Gab es da irgendwelche Vorschriften? Mann, darüber hatte ich gar nicht nachgedacht. Er kam immer weiter auf mich zu. Was sollte ich jetzt nur machen? Hysterisch hackte ich mit dem Messer auf den Piranha vor mir ein. Hilfe! „Sind Sie Kyra Beginners?“ fragte er mich. „Ähm…Ja.“ „Ich muss da etwas mir ihnen besprechen, würden Sie bitte mitkommen?“ Er führte mich in ein kleines Büro. Igor wartete schon dort. Das ließ nichts Gutes ahnen. „Bitte setzten Sie sich doch.“ Ich setzte mich. Wie ich in den letzten Wochen beobachtet habe, arbeiten sie zwei sehr gut zusammen.“ Oh je, jetzt kommt’s, dachte ich. „Und daher habe ich beschlossen Sie zu Befördern Kyra, zur Fünft-Sterne-Köchin.“ Ich muss ziemlich seltsam geguckt haben, denn der Besitzer fügte hinzu. „Also wenn Sie nicht wollen…“ „Nein, nein, also ja, natürlich will ich, ich meine das ist es nicht, das ist ja wirklich, wow, äähm…Danke“ Er guckte ein bisschen verwirrt. Genau wie Igor. Offensichtlich hatte er das gleiche vermutet, wie ich. „Ja, gut, also, da Sie nun die höchste Karrierestufe erreicht haben, sind Sie ab sofort für die Küche und alle Gerichte zuständig und Sie Igor werden den ganzen Laden managen. Sie werden sicher ein gutes Team abgeben! Also dann, ich muss los, straffer Terminplan, Sie wissen ja, Golf spielt sich nicht von alleine…Auf Wiedersehn!“ Damit verschwand er aus der Tür. Schnell ging ich ihm hinterher. Ich hatte gerade überhaupt keine Lust darauf, allein mit Igor zu sein. „Und…was war los?“ fragte mich Maxi aufgeregt. Auf einmal schien das gesamte Küchenpersonal zu mir zu gucken. „Ich…ähm, wurde befördert“ verkündete ich. „So wies aussieht, bin ich jetzt der Boss in der Küche…“ ich lächelte und sah rüber zu Yvette. Das würde ihr ganz und gar nicht gefallen. Lächelnd bearbeitete ich den Piranha weiter. Ich wusste gar nicht, dass ich so ein Schadenfreude-Typ war. „Na, dann haben wir ja jetzt den perfekten Anlass für die Party!“ Grinsend stellte sich Maxi auf einen Stuhl. „Hey, hört mal alle her!“ rief sie. „Maxi! Nein, komm da wieder runter!“ Doch es war zu spät. „Heute Abend veranstaltet Kyra ne große Party bei sich zu Hause! Essen und trinken umsonst und ihr wisst, wie sie kochen kann! Also kommt alle!“ Bist du verrückt? Was soll das?“ „Ich bring ein bisschen Leben in dein Leben, Baby“ rief sie vergnügt und tanzte zum Kochtopf um Knoblauch hinzuzugeben. „Ich muss wahnsinnig geworden sein“ murmelte ich vor mich hin.
Wieder zuhause begab ich mich erst mal in die Küche und kochte mir eine Suppe…dabei schaute ich auf meine Mikrowelle. „Hey du, dich hab ich ja auch noch nicht geupdatet.“ Ich kramte wieder meine Rohrzange hervor und fing an, auf die Mikrowelle einzuschlagen. Ob das wirklich die richtige Idee ist? Wenn ich bloß irgendein Zeichen haben könnte. Genau in diesem Moment bekam ich einen Stromschlag. „Hey, so war das doch nicht gemeint!“ Ich schaute an mir herab. Meine Haare standen mir zu Berge und meine Kleidung sah irgendwie verkohlt aus. Ich stellte mich unter meine selbstreinigende! Dusche und nach einiger Zeit sahen meine Haare fast wieder normal aus. Ich zog mich gerade an, da klingelte es an der Tür. „Wie siehst du denn aus?“ fragte mich Maxi, als ich ihr die Tür aufmachte. Sie war schon früher gekommen, um mit beim organisieren zu helfen. „Wieso? Ganz normal halt, vielleicht ein bisschen geröstet….“ „Ganz normal halt…Pf. und so willst du Igor rumkriegen?“ „Wenn er denn überhaupt kommt.“ Ich hatte noch keine Zusage von ihm bekommen. „Außerdem werde ich mich nicht verstellen…“ „Ja…schon gut. So jetzt machen wir dein Haus erstmals Party tauglich, mach mal die Musik an!“ Ja, so war Maxi, sie konnte sich sofort für das nächste Thema begeistern und ließ nie schlechte Laune aufkommen.

Aphasmayra 03.07.2009 16:35

AW: Kyra Beginners
 
Und wieder mal ein gelungener neuer Teil. Ach mach dir nichts draus ich hab neben Videspiele und so auch kaum noch ein leben *fg*
außerdem setzt du das ja noch kreativ um und das kann nicht jeder :)
Also freu mich schon auf dein WE Marathon :D

BambiPunkt 04.07.2009 20:21

AW: Kyra Beginners
 
Puh, mann gestern kein Internet gehabt, (typisch Guatemala) naja, dafür hab ich gaaaaaaaaaaanz fleißig weitergeschrieben^^:

Die Party war gerade in vollem Gange, als er kam. Igor sah wirklich verdammt gut aus. Er hatte eine einfache Jeans und einen schwarzen Rollkragenpulli aus Kaschmir an. Atemberaubend. „Hey, es tut mir leid, dass ich erst so spät komme…viel Arbeit und so…naja muss ich dir ja nicht erzählen…“ er lachte nervös. „Ja, klar…ähm, komm doch rein.“ Sagte ich unsicher. „Hallo Igor, na wie geht’s dir?“ Maxi kam auf uns zu. „Also du musst wirklich mal mit Kyra tanzen, sie kann das echt gut!“ Hilflos schaute ich sie an. Ich und tanzen? Das war wie Feuer und Wasser, es vertrug sich einfach nicht! „Ähm..Ja, also…willst du denn tanzen?“ Verlegen schaute Igor mich an. Wie hätte ich da nein sagen können. Wir tanzten den ganzen Abend lang, zu jedem Lied das kam. Salsa, Walzer, Twist, alles möglich. Wir waren zwar beide nicht gut darin, aber es machte tierischen Spaß und wir waren beide nicht mehr so nervös. Naja…die Party war dann wohl der totale Reinfall. Die Gäste kamen sich vernachlässigt vor, niemand wusste wo Essen und trinken rumstand und ich redete mit niemandem sondern tanzte nur, aber was soll ich sagen? So bin ich nun mal. Maxi ging als letzte und ich tanzte immer noch mit Igor. „Na dann noch viel Spaß ihr zwei!“ Sie zwinkerte mir zu. Die Haustür fiel ins Schloss und Igor kam mir ganz nah. Er streichelte meine Wange und flüsterte mir romantische Dinge ins Ohr und schließlich küssten wir uns wieder. Als er anfing meine Latzhose aufzuknöpfen, fiel mir Maxi wieder ein. „Ähm…ich weiß das klingt jetzt irgendwie blöd, aber…naja hast du nicht eine Freundin?“ „Hey, alles schon geklärt, mach dir keine Sorgen!“ Und so gab ich mich ihm hin.
Ich erwachte in totaler Hochstimmung. Weswegen war ich nur so gut gelaunt? Ich hörte ein Geräusch neben mir im Bett und drehte den Kopf. Ach ja, genau, deswegen. Ich grinste und schob mich ganz leise aus dem Bett, um ihn nicht zu wecken. In der Küche fing ich an Machiavelli-Eier zuzubereiten. Es roch fantastisch. „Mhm, was riecht denn hier so gut?“ ein ziemlich verschlafen aussehender Igor kam auf mich zu. Er nahm mich in die Arme und küsste mich. Er roch gut. Nach irgendeinem Aftershave und nach Schlaf. „Machiavelli-Eier“ antwortete ich gut gelaunt. „Wow, ich werde hier ja kulinarisch richtig verwöhnt.“ Er fing an meinen Hals zu küssen. Er arbeitete sich vor bis zu meinem Ohrläppchen und ging dann zärtlich knabbernd zu meinen Lippen über. „Naja, die Eier können auch noch warten.“ Murmelte ich verträumt. Er hatte mich hoffnungslos bezaubert, jetzt gab es kein Zurück mehr. Gegen Mittag fiel mein Blick leider auf den Wecker und wir stellten beide fest, dass wir zur Arbeit mussten. Widerwillig löste ich mich von ihm um zu duschen. Etwas später standen wir uns angezogen und bereit für die Arbeit im Flur gegenüber. Wir schwiegen. Igor nahm mich in den Arm. Wie es jetzt wohl weitergehen würde? „Hey, ähm das mit vorgestern tut mir leid. Yvette hat mich echt überrascht und, ach ich weiß auch nicht. Ich war total fies zu dir und es tut mir leid. Und…naja also, ich hab mich gefragt…natürlich nur wenn du mir verzeihen kannst und wenn du das wirklich willst, also…ich ähm, naja, vielleicht könnten wir zwei es ja mal miteinander probieren, oder? Was meinst du?“ Auf gut simmisch, wollte er mir also eine feste Beziehung vorschlagen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Feste Beziehung. Das klang irgendwie so endgültig, so gefährlich, so emotional bindend. Ich wusste nicht, ob ich dafür schon bereit war. Mein Blick fiel auf das Aquarium. Plöppi drückte sein kleines Fischgesicht an die Scheibe und schien zu grinsen. Ich weiß genau, dass Fische nicht grinsen können, aber Plöppi tat es gerade und um den Umstand zu würdigen, dass ein Fisch, extra um mir einen Schubs in die richtige Richtung zu geben, seine Natur verleugnet und grinst, lächelte ich Igor an und sagte „Ja“.
„Und ihr seid jetzt so richtig offiziell zusammen?“ Maxi schien vor Neugier fast zu platzen. „Ja“ Ich grinste. Ich fühlte mich klasse. Leicht und luftig, wie ein richtig gutes Mousse au chocolat. „Das müssen wir unbedingt feiern! Wie wär’s mit heute Abend? Wir könnten in die neue Kunstausstellung gehen und wieder pinke Würfel auslachen?“ schlug Maxi lachend vor. „Ich kann leider nicht“ antwortete ich, noch immer auf Wolke 7 „Ich bin schon mit Igor verabredet, er hat mich in irgend so ein edel Restaurant eingeladen, damit wir beiden den schlechten Service und das schlechte Essen kritisieren können (jaja, wenn man ein eigenes Restaurant hat, dann kommt einem nun mal nichts gut genug vor). „Ach so…na dann.“ Maxi wirkte ziemlich enttäuscht. Schuldgefühle machten sich in mir breit. „Hey, aber wie wär’s mit morgen?“ schlug ich vor. „Da könnte ich sowieso ein bisschen Beistand gebrauchen. Ich werde 30.“ 30. Oh man, wenn ich die Augen schloss konnte ich die Zahl groß und deutlich sehen. Ich hatte noch nie gerne Geburtstag gefeiert. Nach meinem 17 gab es auf meinen Wunsch hin keinen Kuchen, keine Partys, keine Vergünstigungen, gar nichts mehr. Für mich war mein Geburtstag ein Tag wie jeder andere auch. Und bei diesem, meinem 30ten, ich dachte an die Zahl so, als würde ich dabei ein Stück vergammelten Fisches auf der Zunge spüren, wollte ich erst recht nicht daran erinnert werden. Mit 30 ist das Leben doch bekanntlich vorbei. Man wird alt…da konnte ich ein bisschen Beistand von meiner besten Freundin ziemlich gut gebrauchen. Außerdem wollte ich Igor an dem Tag sowieso nicht begegnen. Vielleicht sah man mir meine 30 ja dann schon an. Plötzlich wurde ich panisch. „Das gibt’s ja wohl nicht! Du wirst morgen 30?! Ich werde morgen 50! Das ist ja der Hammer, wir haben am selben Tag Geburtstag!“ „Du wirst 50? Im Ernst? Das sieht man dir aber sowas von überhaupt nicht an…!“ antwortet ich verblüfft. „Tja, hab mich eben gut gehalten“ sagte Maxi, sichtlich geschmeichelt. „Aber ein paar weiße Strähnchen hab ich leider schon…“ „Ach, die stehen dir sicher ganz hervorragend!“ tröstete ich sie. „Okay, also dann ist es abgemacht, wir feiern unseren Trauertag gemeinsam“ scherzte sie. „Abgemacht.“
„Also wirklich, der Truthahn schmeckt grässlich, viel zu trocken, und die Soße ist…naja also etwas mehr hätte ich schon erwartet.“ „Ja du hast recht“ pflichtete mir Igor bei „Der Service, ein Graus, ich habe fast 6 Minuten auf mein Mineralwasser warten müssen und der Wein, also echt, der Kellner hat uns ganz falsch beraten, ich wollte einen trockenen Wein und der hier ist so…“ „Nass?“ scherzte ich. Wir sahen uns lächelnd in die Augen. Für einen Außenstehenden mag der Abend wie ein Desaster wirken, aber wir waren voll in unserem Element. „Und hast du schon Pläne für morgen?“ fragt mich Igor. „Naja, ich will mal wieder was mit Maxi unternehmen“ Dass wir unseren Geburtstag feiern würden, ließ ich weg. So war es mir am liebsten, ohne viel Aufwand. „Na dann wünsch ich euch zwei Hübschen viel Spaß.“ Er trank einen Schluck des „zu nassen“ Weines. „Und wollen wir jetzt zum „Grande Finale“ kommen?“ „Es wäre mir ein Vergnügen“ antwortete ich.
(Nur so als kleine Zwischeninfo das „Grande Finale“ besteht darin, dem Kellner, Küchenchef und Restaurantbesitzer alles vorzuwerfen, was wir zu bemängeln hatten, reichlich Entschuldigungen und Besserungsversicherungen zu kassieren, danach richtig unverschämt zu werden, um Hausverbot erteilt zu bekommen. Ein Riesenspaß :). Also für mich.)

BambiPunkt 05.07.2009 06:21

AW: Kyra Beginners
 
So, nochmal was fertig gemacht^^:

„Okay, hast du den Sekt?“ fragte mich Maxi, als sie mit zwei großen Einkaufstüten beladen durch meine Haustür auf die Küche zu balancierte. „Klar, wenn du die Familienpackung Eiskreme und die Schokolade hast.“ „Alles bereit zum Einsatz.“ Wir hatten uns vorgenommen unser älter werden gemütlich auf dem Sofa zu feuern, uns zu betrinken, mit Süßigkeiten vollzustopfen und so richtig im Selbstmitleid zu baden, außerdem hatten wir uns 3 Staffeln „Sex and the Simcity“ ausgeliehen, bei der wir das ganze so richtig genießen wollten. Wir zogen uns unsere hässlichsten (aber dafür so unglaublich bequemsten und kuscheligsten!) Schlafanzüge an, rührten uns Beautymasken aus Honig, Olivenöl und Salz (für ein echtes Peeling-Gefühl) zusammen, warfen die erste Staffel ein und machten es uns gemütlich. 5 Stunden später waren wir sturzbetrunken (aber glücklich) und philosophierten über Männer in Fernsehserien. „Wissso suchn die sisch eigentlich imma die falschn Männa aus? Jeeeeeeder in der Serie *hicks* weiss doch ganz genau, dass das nix wird! Und die fallen imma und imma und imma wieda drauf rein, is doch voll bekloppt *hicks*“ lallte Maxi vor sich hin. „Jaaaa, aba das is doch irgendwie das schpannnde an der Serje oda?“ fügte ich hinzu, während ich vergeblich versuchte meine Feinmotorik wieder in den Griff zu bekommen und mir das letzte Stück Schokolade aus der Packung zu angeln. „Pfff, ich finds voooooooooooll unrealistisch!“ Maxi grinste. Ein typisches besoffenes Grinsen, bei dem man eigentlich gar nicht so genau wusste, was gerade so lustig gewesen war. „Ach komm, dir jefääälts doch auch!“ Ich stimmte mit in ihr Grinsen ein. „Schiebst du die näxte DVD rein? Isch glaub, ich fall hin, wenn ich aufsteh.“ Fügte ich noch hinzu. Wir sahen uns an. Auf einmal mussten wir so heftig loslachen, dass alle sich auf dem Tisch befindlichen Objekte zu Boden gingen, Maxi und mich eingeschlossen (obwohl wir nicht auf dem Tisch waren! [typische betrunkenen Gedanken]). Vergeblich bemühte ich mich, meinen Eiscreme-verschmierten Körper wieder zurück aufs Sofa zu bewegen. Als ich es gerade geschafft hatte zumindest auf alle Viere zu kommen, erschienen plötzlich merkwürdiges Konfetti und seltsame Lichter um mich herum. Ich sah verwundert rüber zu maxi. Bei ihr passierte gerade genau dasselbe. Die ganze Situation kam mir so unwirklich vor, so seltsam, dass ich schon wieder anfangen musste zu lachen. Die Lichter bewegten sich immer schneller um uns rum. Dann gab es ein lautes Geräusch und plötzlich stand ich aufrecht da und sah…genau so aus wie zuvor. Irgendwie war ich enttäuscht, dass sich meine Mit-30-ist-das-Leben-vorbei-Theorie nicht bewahrheitet hatte. „Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaargh“ schnell sah ich rüber zu Maxi. „Was ist los?“ fragte ich. Die Wirkung des Alkohols schien irgendwie verflogen. „Schau mich doch mal an!!! Meine Haare!!!“ Maxi stand vor mir, in genau denselben Klamotten wie vorher, ihrem Körper merkte man keine Veränderung an, außer vielleicht, dass sie nun ein wenig gebückt dastand. Mein Blick wanderte hoch zu ihrem Gesicht. Immer noch keine drastischen Veränderungen, vielleicht ein kleines bisschen mehr Falten, um den Mund herum. Schließlich fiel mein Blick auf ihre Haare. Weiß…die Spitzen leicht ergraut. „Also…man merkt es eigentlich gar nicht…“ fing ich vorsichtig an. „Sieht aus, als hättest du dir die Haare blond gefärbt….also ein sehr helles blond, natürlich…“ Sie sah mich entgeistert an während sie ein paar Strähnen vor ihr Gesicht hielt, um sie besser betrachten zu können. Der Anblick war einfach zu köstlich, ich prustete los. „Was ist so komisch?“ Maxi klang ziemlich sauer. „Nichts…es ist nur….“ Ich konnte nicht mehr richtig sprechen vor lachen. Maxi funkelte mich böse an. Ihr Blick fiel auf den Boden. „So, du findest es also lustig, wie ich aussehe? Na warte!“ Sie grinste hinterhältig und bückte sich, um die Eiskreme-Packung aufzuheben, die noch ein paar Reste enthielt. „Maxi…“ Ich hob die Hände zu einer beschwichtigenden Geste. „Das WILLST du doch nicht tun!“ „Oh doch, dass will ich.“ Und mit diesen Worten fing sie an mich mit Eiscreme zu bombardieren. Schnell versteckte ich mich hinter dem Sofa und suchte auf dem Boden nach noch nicht ganz geschmolzener Eiskreme. Ich fand welche und schlug zurück. Der „Krieg“ dauerte etwa eine viertel-Stunde, danach setzten wir uns erschöpft aufs Sofa, entschuldigten uns und schliefen schließlich ein.

Loverlady 05.07.2009 10:34

AW: Kyra Beginners
 
Man man man das wird ja immer besser, ich freu mich jedesmal darauf wenn es endlich weiter geht =)

BlackMai 05.07.2009 14:35

AW: Kyra Beginners
 
Nette story gefällt mir :) weiter so :D

BambiPunkt 05.07.2009 16:57

AW: Kyra Beginners
 
So, hab wieder n bisschen weitergeschrieben...^^:

„Mann, das hat echt Spaß gemacht!“ Maxi grinste. „Ich finde wir sollten ab jetzt jeden unserer Geburtstage zusammen feiern!“ „Ok, abgemacht.“ Sagte ich. Ich brachte sie noch zur Tür. Seltsam es fühlte sich irgendwie an, wie ein Abschied für lange Zeit. Maxi schien es auch zu merken, sie fühlte sich sichtlich unbehaglich. „Also dann ciao“ sagte sie, und verschwand. Ich stand im Türrahmen und sah ihr nach. Was würde wohl noch so alles in meinem Leben passieren?
Die nächsten Monate flogen dahin. Jedes Wochenende lud mich Igor zu einem anderen Event ein. Er war immer charmant, witzig und gab mir das Gefühl ich wäre die Einzige für ihn. In meinem Job machte ich große Fortschritte, ich hatte schon zwei Gehaltserhöhungen bekommen, nur die Tatsache, dass Maxi nicht mehr mit mir arbeitete, sie war jetzt in Rente gegangen, trübte mein Glück etwas. Ich sah sie jetzt nur noch selten und wenn, dann war sie immer etwas reserviert. Irgendwie hatte ihr Geburtstag sie verändert. Ich verkroch mich jetzt immer öfter in meinem Garten. Er gedieh prächtig, ich hatte schon haufenweise perfektes Obst und Gemüse gezüchtet, bald würde sich sicher mein Lebenswunsch erfüllen und ich würde mich um einen perfekten Garten kümmern können.
An seinem Geburtstag lud ich Igor zu mir nach Hause ein. Ich hatte Limettenkuchen für ihn gebacken. „Oh je, also wenn du immer so gut für mich kochst, dann werde ich bestimmt noch ganz dick und fett enden“ scherzte Igor und machte sich über den Kuchen her. „Hey, du musst doch erst die Kerzen ausblasen!“ sagte ich, lachend ob seines Übermuts. „Ach, so na klar.“ Verlegen blies Igor die kleinen Flämmchen aus. Wieder erschienen diese seltsamen kleinen Lichter und umgaben ihn. Auch er veränderte sich nicht sonderlich. Es war ja auch erst sein 30ter. Innerlich schmunzelte ich. „Kyra?“ sagte er nach einer Weile, nachdem er schon 3 Stücke Kuchen vernichtet hatte. „Ja, was ist?“ „Hör zu, ich will dir etwas vorschlagen…also, ich meine wir sind ja jetzt schon seit fast 7 Monaten zusammen und…also, ich liebe dich! Ich weiß ganz genau, dass du die Frau meines Lebens bist!“ Machte er mir etwa gerade einen Heiratsantrag…ich wusste nicht, ob ich schon bereit dazu wäre…nein eigentlich wusste ich es, ich war absolut nicht bereit dazu. „Ich meine…warum wollen wir die ganze Sache nicht etwas ernster werden lassen? Sehen ob wir uns auch in jeder Situation vertragen…naja ich meine, ich wohne doch sowieso fast schon hier, also…“ „Igor!“ Ich war etwas verwirrt. „Ja?“ „Was willst du mir eigentlich sagen?“ „Naja…“ er nahm einen tiefen Atemzug. „Wäre es okay für sich…wenn ich bei dir einziehen würde.“ Einziehen. Ach so darum ging es. Ich war mega-erleichtert. Er hatte recht, er wohnte eigentlich wirklich schon so gut wie hier und ihn immer um mich herum zu haben, störte mich kein bisschen. „Na sicher! Ich finde das ist eine fantastische Idee!“ Jetzt wirkte er erleichtert. „Wirklich? Das ist ja super! Also ich meine, ich hätte dich ja gefragt, ob du bei mir einziehen willst, aber *räusper* …“ „Ja, ich weiß schon“ ich grinste ihn an. Igor hatte eine Mini Ein-Zimmer-Wohnung, in einem Mietshaus, mit Wänden aus Pappe. Wir waren nur einmal dort gewesen. Aber bei mir gab es ja Gott sei Dank genug Platz.

Aphasmayra 05.07.2009 18:24

AW: Kyra Beginners
 
Uff da hatte ich ja jetzt was zum nachlesen *g* mal wieder gut gelungen und spannend, will sofort wissen wie es weiter geht ^.^
Freu mich schon auf den nächsten teil :)

BambiPunkt 05.07.2009 18:43

AW: Kyra Beginners
 
und weiter gehts^^ :

„Und du fühlst dich wirklich wohl damit?“ fragte Maxi mich 2 Monate später. Nach so langer Zeit hatten wir uns endlich einmal wieder verabredet und es tat verdammt gut wieder mit ihr reden zu können. „Ja, seltsamerweise schon. Am Anfang hab ich wahrscheinlich nur eingestimmt, weil ich so erleichtert darüber gewesen war, dass er mir keinen Antrag gemacht hat. Dann hab ich Zweifel bekommen, dass ich keinen Rückzugsort mehr haben würde und so. Aber Igor ist fantastisch, irgendwie scheint er genau zu wissen, wann ich meinen Freiraum brauche, da macht er dann Überstunden, geht mit ein paar Kumpels weg, liest den ganzen Abend im Schlafzimmer, naja lauter so Sachen eben und ich kann mich regenerieren. *seufz* Ich glaube ich liebe ihn wirklich.“ Verträumt sah ich aus dem Fenster des Cafés. Draußen schien die Sonne. Wie immer eigentlich. Ich hatte hier noch nie erlebt, dass es regnete… „Und…naja, glaubst du, dass, du weißt schon, dass ihr mal so ne richtig glückliche Familie werdet, verheiratet, mit Kindern und so…?“ fragte mich Maxi. „Also…irgendwie schon. Es ist echt was seltsamen passiert in diesen zwei Monaten. Ich hab ihn so natürlich erlebt. Ganz einfach wie er ist und es ist so toll. Ich sehe ihm zu wenn er schläft, wenn er kocht, sogar während er sich rasiert und bei jeder dieser kleinen Sachen strahlt er soviel Liebe aus, als würde er das alles nur machen, um mir zu zeigen, dass er lieb ist, zuverlässig, dass ich ihm vertrauen kann…es ist, als wüsste er, was mir damals passiert ist und würde versuchen es wiedergutzumachen oder so…Ich glaube ich wäre jetzt sogar bereit ihn zu heiraten. Naja irgendwann wird er mich das ja sowieso fragen. Eigentlich wünschte ich sogar er würde es jetzt tun. Das würde mir ziemlich viel qualvolles Abwarten ersparen. „Und das aus deinem Munde?!“ Maxi war sichtlich erstaunt. „Wahnsinn, du bist ja echt mindestens auf Wolke 9! Pass auf, dass dein Verstand nicht ganz umnebelt wird!“ „Also dafür ist es ja wohl schon reichlich spät, meinst du nicht auch?“ Ich lachte und Maxi stimmte mit ein. Es war zu spät. Und wir wussten es beide.
Igor war auf dem Weg zu seiner Exfrau. Das erste Wiedersehn, seit er Kyra kennengelernt und sich von heather getrennt hatte. Ihre Ehe war schon vorher nicht mehr zu retten gewesen, sie hatten sich ja nur noch brüllend verständigen können, aber Heather hatte das natürlich anders gesehen. Für sie war Kyra die „beschissene ********“, die sie beide auseinandergebracht hatte. Igor hatte keine große Lust sie nochmal wiederzusehen, aber für das, was er vorhatte, brauchte er einen Gegenstand, der sich noch in ihrem ex-gemeinsamen Haus befand. Das Taxi kam zum stehen. Er bezahlte den Fahrer und stieg aus. Vor der Tür blieb er stehen. Ich mache das für mich und Kyra wiederholte er innerlich und klingelte. „Na sieh mal einer an, wer da zurückgekrochen kommt.“ Hämisch grinsend stand Heather in der Tür. Sie hatte ein paar mehr Sorgenfalten bekommen, aber sonst war sie noch recht hübsch geblieben. „Ich komme nicht zu dir zurück Heather, ich will nur etwas abholen, was mir gehört.“ Er wartete darauf, dass sie ihn hereinbat. Zuerst sah es so aus, als würde sie ihm die Tür wieder vor der Nase zuknallen, aber dann trat sie beiseite und Igor gelangte ins Wohnzimmer. „Hast du eigentlich einmal auch nur einen Gedanken an deine Tochter verschwendet? Wie es ihr mit der ganzen Sache geht? Du bist ein Rabenvater, weißt du das!“ Da waren sie wieder, die alten Vorwürfe. Natürlich war er ein Rabenvater, das wusste er. Er hasste Kinder nun mal. Aber als Heather damals von ihm schwanger wurde, heirateten sie und spielten glückliche Familie. Das war damals einfach so. Er hatte nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu Marianne gehabt. Als er ihr schließlich von der Scheidung erzählt hatte, zuckte sie nur mit den Schultern, steckte sich den Stöpsel ihres I-Pods wieder ins Ohr und fing an mitzusummen. Damals war sie 18 gewesen. Mittlerweile musste sie wohl ausgezogen sein. Zumindest war ihr Zimmer leergeräumt, wie er durch die offene Tür sehen konnte. „Sie ist alt genug“ gab er schließlich zurück und ging Richtung Büro. Heather folgte ihm, als wäre er ein Schwerverbrecher, den es zu überwachen galt. Er ging zur hintern Wand, schob das Bild beiseite, gab die Kombination ein und öffnete den Safe. Er holte die kleine blaue Schachtel hervor und schloss den Safe wieder. „Ach so weit seid ihr schon?“ meinte Heather spöttisch, aber Igor hörte den Hauch Bitterkeit heraus. Er ging nicht auf sie ein, sondern machte sich auf den Weg zur Tür. „Nimm besser alles mit, was du hier noch brauchst! Nochmal lasse ich dich mein Haus nämlich nicht betreten!“ Das hatte Igor auch nicht vor, er hatte jetzt alles was er brauchte. Er suchte sich ein Taxi und stieg ein. Er warf noch einen letzten Blick auf das Haus zurück, das er Heather widerwillig überlassen hatte. Naja wenigstens musste er dafür keinen Unterhalt zahlen.

Peacenik 05.07.2009 19:11

AW: Kyra Beginners
 
Echt gut, woher nimmst du die ganzen Ideen und vorallem die Zeit?

BambiPunkt 05.07.2009 19:26

AW: Kyra Beginners
 
Ich bin sehr fantasievoll^^ naja und ich hab die Familie ja wirklich in Sims, die spiel ich immer und dann schreib ich auf, was denen so passiert^^:

„Darf ich jetzt die Augen aufmachen?“ Ich kam mir irgendwie ziemlich lächerlich vor. Igor hatte darauf bestanden, dass ich mein schönstes Kleid anzog und hatte mir anschließend eine Augenbinde umgelegt. „Noch nicht ganz!“ rief er mir von hinten zu. Ich wurde unruhig. Mir gefiel es nicht meine Umgebung nicht sehen zu können. Doch da spürte ich schon seine Hände an meinem Hinterkopf. Die Augenbinde fiel zu Boden und ich blickte erstaunt auf mein völlig verwandeltes Wohnzimmer. Überall lagen Rosenblätter auf dem Boden verteilt und der ganze Tisch war voll mit Kerzen. „Was ist denn hier los? Ich hab aber hoffentlich nicht unseren Jahrestag vergessen oder?“ scherzte ich. Aber es klang in meinen Ohren ein klein wenig zu hysterisch. Igor nahm mich in den Arm. „Ich habe eine Überraschung für dich“, sagte er und holte eine kleine blaue Schachtel hinter seinem Rücken hervor. Mein Herz blieb stehen. Igor lächelte. „Du weißt ganz genau, dass ich dich irgendwann sowieso gefragt hätte! Und ich kenn dich doch, bis dahin wärst du die ganze Zeit total nervös und angespannt! Also, Kyra Beginner…“ er öffnete die Schachtel. „Willst du meine Frau werden?“ In der Schachtel befanden sich zwei Verlobungsringe. Das Silber war schon etwas angelaufen, aber sie waren trotzdem wunderschön. Ich befand mich in einem Zustand zwischen Euphorie und Panik. Igor sah mich erwartungsvoll an. Ich blickte rüber zu Plöppi. Sein Gesicht, war so nah an die Scheibe gepresst, dass es fast schon lächerlich aussah. Offensichtlich wartete auch er ab, was ich sagen würde. Ich sah in Igors Gesicht und entdeckte dort nur Zuversicht und Liebe. „Ja ich will.“ Die Worte sprudelten einfach so aus meinem Mund hervor, aber ich bereute sie nicht. Igor steckte mir den einen Ring an den Finger, er fühlte sich kalt an, auf meiner Haut, aber durchaus nicht schlecht, ganz und gar nicht beengend, so wie ich mir das immer vorgestellt hatte. Den anderen hielt er mir hin. Ich nahm ihn und schob ihn vorsichtig an Igors Ringfinger. Ein Wahnsinnsgefühl. Dann küssten wir uns. Später im Bett erzählte er mir, dass das die Verlobungsringe seiner Mutter gewesen waren. Ich fühlte mich richtig geehrt. „weißt du, einen kurzen Moment dachte ich echt, du sagst nein.“ Flüsterte er leise in mein Ohr. Ich hatte es auch gedacht, aber das sagte ich ihm nicht. „Aber dann, als du in mein Gesicht geguckt hast, wusste ich, dass alles gut werden würde.“ Er grinste. Dann küsste er mich wieder. „Schlaf gut, mein Engel. Wir werden in der nächsten Zeit sicher eine Menge vorbereiten müssen.“

Aphasmayra 06.07.2009 05:18

AW: Kyra Beginners
 
Hui so schnell neuer Lesestoff, danke *g*
wieder gute arbeit :) hoffe, aber mal das irgendwann die Vergangenheit mit eingebaut wird, muss ja was fürchterliches passiert sein ^^
so dann schreib mal fleissig weiter wir warten gespannt ^^

BambiPunkt 07.07.2009 02:51

AW: Kyra Beginners
 
Die Vergangenheit kommt noch später, also n bisschen musst du dich noch gedulden^^

„Die Tomaten sehen wirklich gut aus.“ Murmelte ich vor mich hin, während ich, auf allen Vieren, die Qualität meiner Pflänzchen untersuchte. Ich war richtig stolz. Mein Lebenswunsch hatte sich mittlerweile erfüllt. In meinem kleinen Gärtchen tobte eine ungeheure Artenvielfalt. Limonen, Äpfel, Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Wassermelonen, Kartoffeln, Weintrauben, Knoblauch, Eier, Käse, Kopfsalat und noch vieles mehr. Ganz besonders gelungen fand ich aber die drei Stauden, die sich im hinteren Bereich befanden, gut geschützt durch einen Zaun, dort wuchsen, Die Blume des Lebens, die Frucht des Lebens und die Flammenfrucht. Schade, dass Geld nicht auf Bäumen wächst, dachte ich wehmütig, als ich nach drinnen ging. Dann könnte ich mich ganz meinem Hobby widmen. Zwar machte mir Kochen Spaß, aber diese ganzen Fernsehrauftritte als 5-Sterne-Koch, das Restaurant, alles war so furchtbar stressig geworden. Manchmal wünschte ich mir einfach zuhause bleiben zu können. Vormittags ein wenig zu gärtnern, angeln zu gehen oder mit meiner Rohrzange auf Sachen einzuschlagen, (natürlich nur, um sie upzugraden), Mittags für Igor zu kochen, nachmittags ein wenig zu entspannen, lesen oder einfach nur faul herumliegen und Abends dann, müde von der frischen Luft, kaputt ins Bett zu fallen. Mein Traumleben. Ich grinste. Leider würde es immer nur ein Traum bleiben. Als ich reinging, schaute Igor von seinem Buch auf („Die Leiden des jungen Plöppi“, er hatte es selbst geschrieben). „Kyra, was ist denn los? Dich bedrückt doch irgendwas!“ War ich eigentlich so durchschaubar, oder gelang das immer nur ihm? „Ach, es ist nichts…“ winkte ich ab. Er stand auf und nahm mich in den Arm. „Hey, mir kannst du doch nichts vormachen“ er grinste wissend. „Also was ist?“ „Naja…also, irgendwie wünschte ich, ich könnte mehr Zeit im Garten verbringen, oder überhaupt draußen, dieses ganze 5-Sterne-Koch Getue wird mir einfach zu viel. Am liebsten würde ich es hinschmeißen.““Dann tu es doch“ Igor wirkte erstaunt. „Ich dachte immer, du machst das quasi so als Hobby.“ „Ähm…nein? Zufällig habe ich einige Ausgaben, die ich decken muss und Geld ist eines von den wenigen Dingen, die nicht in meinem Garten wachsen.“ Gab ich wehmütig zurück „Schätzchen, sag mal, hast du dir eigentlich deine Kontoauszüge irgendwann genauer angesehen?“ Natürlich nicht. Ich hasste diesen ganzen Banken-Kram, Steuern, das alles war so ganz und gar nicht meine Welt. Als Igor bei mir einzog, war ich froh darüber, meine ganzen Geldangelegenheiten auf ihn abzuwälzen zu können. „Na dann wird ich dich, als dein persönlicher Finanzberater mal aufklären. Also…“ Er wiegte mich in seinen Armen hin und her. „Du hast mit deinem bisherigen Verdienst, allein als 5-Sterne-Köchin genug verdient, um ein bequemes Leben zu führen, ohne dass du jemals wieder arbeiten gehen müsstest. Dazu kommt noch, dass du alle Lebensmittel, die du verbrauchst, selbst herstellst und bei einer großen Ernte sogar noch etwas verkaufen kannst. Außerdem ist da noch dein liebreizender Verlobter, der dich mit seinem Gehalt und den Tantiemen, die er für seine, nach Ansicht seiner Verlobten wunderbaren, bei der restlichen Welt jedoch noch nicht so ganz beliebten, Bücher erhält, immer unterstützen wird.“ „Im Ernst? Das heißt ich könnte jetzt einfach zum Telefon spazieren, meinen Job kündigen und alles wäre gut?“ Mein Leben kam mir gerade seltsam perfekt vor, wie im Märchen. „Ganz genau, das will ich damit sagen.“ Ich bewegte mich aufs Telefon zu uns zog Igor hinter mir her. „Sicher? Letzte Gelegenheit es mir auszureden!“ drohte ich. Aber Igor machte keine Anstalten mir den Hörer wegzureißen. „Bernd Bistro, Besitzer des Bistros „Um die Ecke“ was kann ich für sie tun?“ „Ähm, hier spricht Kyra Beginners. Ich wollte nur…“ er ließ mich nicht ausreden. „Ach Kyra, wunderbar, dass sie anrufen, ich habe da ein paar Aufträge für sie, also fahren sie sofort zum Golfplatz und holen sie mich ab und danach müssen wir unbedingt zum Fischmarkt, Sie haben doch gerade sicher nichts zu tun, oder? Und danach…“ „Hören, Sie Mr. Bistro, ich wollte ihnen sagen, dass ich kündige, suchen Sie sich also bitte jemand anderen für diese Aufgaben!“ Ich legte auf. Ein ungeheures Glücksgefühl durchströmte mich. „Ich bin stolz auf dich.“ Nuschelte Igor, während er an meinem Ohrläppchen knabberte. „Ich auch“ murmelte ich glücklich.
„Du siehst wahnsinnig toll aus, Kyra!“ „Meinst du? Oh man, ich glaube, ich krieg Lampenfieber.“ Maxi legte mir beruhigend die Hände auf die Schultern. Seit sie etwas…naja älter war, hatte sie so eine ruhige Ausstrahlung. Wie eine gutmütige Oma, die immer für einen da ist. Das würde ich ihr aber nie sagen, sie würde mich umbringen. „Was ist, wenn irgendwas schief geht?“ „Was soll denn bitte schiefgehen, also jetzt werd mal nicht panisch!“ „Ich glaube ich bin mir nicht mehr sicher, oh Gott, was tu ich hier eigentlich, ich hasse feste Bindungen, ich…“ Ich begann zu hyperventilieren. Maxi gab mir eine Ohrfeige. Ich sah sie entgeistert an. „Liebst du ihn?“ „Mehr als alles andere auf der Welt“ antwortete ich. „Also, dann geh jetzt raus und…ähm, naja heirate.“ Sie formulierte es als Kampfansage, aber durch das „heirate“ klang es irgendwie nicht mehr authentisch. Ich schloss die Badezimmertür auf. Draußen warteten mein zukünftiger Ehemann und sein Trauzeuge Hank. Wir hatten uns entschlossen, in einem ganz kleinen Kreis, zuhause zu heiraten. Ich ging auf ihn zu. „Kyra, du siehst…“ Ihm fehlten sie Worte. „Atemberaubend?“ schlug Maxi hinter mir vor. „Genau, du siehst atemberaubend aus.“ Wir stellen uns vor das große Blumen-ranken-Gitter. *Klick* *Romantisch* *heiraten* Wir tauschten die Ringe. Es war so einfach. Wie atmen. Wie hatte ich je denken können, heiraten wäre etwas Schlechtes? Wir sahen uns an und besiegelten das Ganze mit einem Kuss. „Ich liebe dich“ flüsterte ich Igor ins Ohr. „Ich dich auch!“ Wir hielten uns fest. Meinetwegen hätten wir ewig so dastehen können, aber wir hatten ja Gäste zu versorgen. Die Party begann. Um 3 Uhr nachts begaben sich Hank und Maxi auf den Heimweg. „Pass auf dich auf, meine Kleine!“ meinte Maxi zu mir. Wieso? Ich fühlte mich unbesiegbar. Was sollte mir denn jetzt noch passieren?

Aphasmayra 07.07.2009 18:17

AW: Kyra Beginners
 
Ich kann warten :D
Hui scheint ja alles gut für sie zulaufen, wenn da nicht mal der böse Absturz kommt xD
Der Typ schreibt ja fast nach perfekt, ich mein kündige ruhig geh deinem Hobby nach ich kann ja auch arbeiten :D

Weiter so freu mich schon auf den nächsten Teil ^^

BambiPunkt 08.07.2009 00:21

AW: Kyra Beginners
 
Und der Absturz kommt...^^: (naja son bisschen)

Ein paar Wochen später. Ich saß gemütlich mit Igor auf dem Sofa. Er schrieb weiter an seinem neuesten Werk. „Drama – dramatisch oder nur ein Dream?“ Er hatte sich fest in den Kopf gesetzt ein berühmter Schriftsteller zu werden, aber natürlich wollte er dabei das Bistro und seine Gastronomie-Karriere nicht vernachlässigen. Ich las in einem Buch, mit einer Wärmflasche auf dem Bauch. Mir ging es in letzter zeit nicht so gut, wahrscheinlich war ich einmal zu oft in der Abenddämmerung zwischen den Gartensprenklern herumgelaufen und hatte mich erkältet. Ich ging in die Küche, um mir einen Tee zu machen. „Willst du auch was, Igor?“ fragte ich ihn. „Nein, danke, ich stecke gerade mitten in einer verzwickten Situation!“ Ich setzte heißes Wasser auf. Hustend suchte ich nach den Teebeuteln. Mir tat alles weh, besonders an meinen „weiblichsten Stellen“ (Plöppi findet den Ausdruck genial). Meine Gynäkologin meinte aber, das wäre normal, bei „älteren Frauen“. Nach diesem Kommentar hatte ich meine Frauenärztin gewechselt. Ich wartete. Das Wasser wollte einfach nicht kochen. Ich sah mir die Sache genauer an. Natürlich. Ich hatte vergessen den Herd anzumachen. Typisch. Alle waren gegen mich. Ich fing an zu weinen. „Hey, was ist denn los?“ fragte Igor besorgt. „Ich hab vergessen den Herd anzumachen!“ schluchzte ich. „Und jetzt kocht das Wasser nicht *schnief* Ahaaaalle sind geeeeehgen mich!“ Ich war richtig in Fahrt. „Kyra, das ist doch kein Grund sich so aufzuregen.“ Er ging in die Küche machte den Herd an und umarmte mich. „Ja, du hast recht.“ Sagte ich, plötzlich wieder total gut gelaunt. Ich glaube, ich wird uns was Schönes kochen!“ verwundert sah mich Igor an. „Und du bist sicher, dass du dich nicht im Kopf erkältet hast?“ meinte er skeptisch. „Du bist sohoooooooho gemein!“ Ich heulte los, wie ein Schlosshund. „Hey, Engelchen, so hab ich das doch nicht gemeint!“ „Ach so, na dann, ich werde Gurkenpfannkuchen machen, okay?“ gut gelaunt suchte ich Zutaten aus dem Kühlschrank. „Gurkenpfannkuchen, schon klar.“ Igor ging kopfschüttelnd wieder zum Sofa zurück.
Mitten in der Nacht wachte Igor auf. Aus der Küche kamen seltsame Geräusche. Er tastete nach Kyra. Sie lag nicht neben ihm. Seufzend stand er auf und ging in die Küche. Er machte das Licht an. Kyra stand im Nachthemd vor dem Kühlschrank, sie hielt eine Schüssel Pudding, in die sie immer wieder ein Würstchen dippte, das sie mit der anderen Hand umklammert hielt. Sie wirkte ziemlich überrascht. Der Anblick war göttlich. Igor hätte fast angefangen zu lachen. „Frau Crosby, was machen sie denn zu so später Stunde noch hier? Man vermisst sie schmerzlichst im Bett!“ Sie antwortete nicht, sondern ließ plötzlich die Schüssel Pudding samt Würstchen fallen und rannte ins Bad. Er hörte würgende Geräusche und ging schnell hinterher. „Kyra, was isst du auch so seltsames Zeug! Da müsste ich mich auch übergeben!“ tadelte er sie, während er ihr beruhigend über den Rücken strich. „Geht’s jetzt wieder besser?“ fragte er, als sie aufgehört hatte. „Ja…ich glaub schon“ gab Kyra erschöpft zurück. Er trug sie ins Bett und deckte sie zu.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, was Igor schon weg. Es war Mittwoch, da hatte er immer Frühschicht. Ich ging zu Plöppis Aquarium und gab ihm sein Futter. „Man, Plöppi, was war das bloß gestern für eine Aktion von mir? Aber ich hatte irgendwie so Lust drauf das zu essen…oh je. Ich fühlte erneute Übelkeit aufkommen. „Ich dachte, es wär schon alles draußen!“ rief ich Plöppi verzweifelt zu, während ich ins Bad rannte.

„Und sie sind ganz sicher?“ fragte ich. „Aber natürlich“ versicherte mir der Arzt. Ich war ins Krankenhaus gegangen, weil ich befürchtete mir eine Lebensmittelvergiftung zugezogen zu haben, ich hatte mich an dem Vormittag schließlich noch 8 weitere Male übergeben müssen. „Okay, danke schön.“ Ich nahm mir ein Taxi und fuhr nach Hause.
Beim Abendessen war ich ungewöhnlich still. Igor bemerkte es natürlich. Er bemerkte immer, wenn irgendwas mit mir nicht stimmte. Er legte sein Besteck neben den Teller, faltete die Hände über dem Tisch und sah mich an. „Kyra, was ist los?“ Ich beschloss nicht rumzustottern oder irgendwelche Andeutungen zu machen, ich würde es ihm klipp und klar sagen. Ohne Ausflüchte. Ganz ohne um den heißen Brei herumzureden. Direkt ins Gesicht. Ohne noch lange darüber nachzudenken. Sofort. „Kyra?“ „Mhm?“ Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, offenbar, war ich zu vertieft darin gewesen, wie schnell und sofort ich es ihm sagen wollte, dass ich das eigentliche Thema darüber total vergessen hatte. „Igor…ich bin schwanger.“ Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Wie du bist….schw…bist du sicher?“ Er wirkte geschockt. „Ja, ich war heute im Krankenhaus mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung…naja ich hab dem Arzt die Symptome geschildert und er hat den Test gemacht. Eindeutig positiv…aber, das ist doch eigentlich toll, oder?“ fragte ich zaghaft. „Jaja…toll.“ Igor wirkte jetzt seltsam abwesend. Er stand auf. „Entschuldige mich bitte, ich muss dringend an meinem Buch weiterschreiben. Was war da gerade nur schief gelaufen? Zwei Leute die sich lieben, frisch verheiratet. Ein Kind war da doch eigentlich der nächste logische Schritt oder? Auf Alle Fälle etwas, worüber man sich freuen müsste…vielleicht war er ja einfach nur geschockt. Sicher war die Vorstellung Vater zu werden für ihn etwas ganz neues und er ging damit einfach anders um, als ich. Ich beschloss ihm zeit zu geben, sich an den Gedanken zu gewöhnen.

BambiPunkt 09.07.2009 00:23

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Die nächsten Monate vergingen. Während ich mich schonte, viel gesundes Gemüse aß, z.B. Wassermelonen, zum Wellnescenter ging, um mich massieren zu lassen, Geburtsvorbereitungsbücher las und unser altes Bücherzimmer in ein Kinderzimmer verwandelte, vergrub sich Igor mehr und mehr in Arbeit. Ich bekam ihn kaum noch zu Gesicht. Er legte ständig Überstunden ein oder ging mit Kumpels weg und kam spät und meistens betrunken zurück. Wenn er überhaupt mal zuhause war, arbeitete er an seinem neuesten Buch. Ich tröstete mich damit, dass er, sobald das Baby da war, wieder ganz der Alte sein würde, dass er einfach nur gerade so eine Phase durchmachte, nochmal frei sein und das Leben genießen, bevor er sich seiner Verantwortung als Vater stellen würde, aber insgeheim wusste ich, dass nie wieder alles so sein würde wie früher.
Ich war gerade im Schlafzimmer, als die Wehen einsetzten. Ich wollte nur schnell eine Schaufel holen, um ein Beet im Garten umzugraben. Jetzt, da ich mich nicht mal mehr an Igor festhalten konnte, war ich völlig in die Welt der Natur gesunken. Ich ging nur noch zum Schlafen rein und nicht mal das tat ich immer. Ich vergrub mich hinter Pflanzen und Bäumen, damit ich den Schmerz, der begann mein Herz zu umklammern nicht spüren musste. „IGOR!“ schrie ich. Er war ausnahmsweise zu Hause. Schweigend fuhr er mich ins Krankenhaus, während ich mich auf dem Beifahrersitz bemühte, die Schmerzensschreie zu unterdrücken. Es dauerte ganze 9 Stunden. 9 Stunden qualvoller Schmerzen, doch dann war sie da. Mein kleiner Engel. Nichts und niemand würde ihr je weh tun, dafür würde ich sorgen. Ich spürte eine unbändige Kraft in mir, ich war bereit mein Kind zu verteidigen, gegen die kalte, grausame Außenwelt. Naila. Der Name blitze in meinem Kopf auf. Es gab keinen bestimmten Grund, dass ich ihn wählte. Ich wusste noch nicht mal, was er bedeutet. Trotzdem schrieb ich ihn auf das Formblatt. Igor erhob keinen Einspruch. Er hatte während der ganzen Zeit keinen Anspruch erhoben, den Namen aussuchen zu dürfen, oder sonst etwas zu tun, was mit dem Baby zusammenhing.
Am nächsten Tag wurde ich entlassen. Ich legte Naila in ihr kleines Himmelbettchen und spielte eine Weile mit ihr. Dann ging ich ins Wohnzimmer. Ich musste mich mit Igor aussprechen, so konnte das ja nicht weitergehen, wir würden eine Paartherapie machen, vielleicht konnte er ja da über seine Gefühle reden, wer weiß, vielleicht ging es ihm genau wie mir und er hatte irgendein Kindheitstraume, bei all den Gemeinsamkeiten, die wir besaßen, war das ja gut möglich. Neue Hoffnung begann sich in mir zu regen. Es würde alles wieder gut werden. Igor stand im Flur, mit gepackten Koffern. Ich sah ihn entsetzt an. „Hör zu Kyra, ich pack das einfach nicht! Ich kann kein Kind großziehen, das ist alles…“ Er rang mit den Worten. „Zuviel. Du weißt, dass ich dich liebe, aber…es geht nicht. Du wirst das sicher irgendwann verstehen!“ Mit diesen Worten ging er aus der Tür.

BlackMai 09.07.2009 17:29

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meeehr mehr mehr XD will weiterlesen :)

Peacenik 09.07.2009 18:13

AW: Kyra Beginners
 
xD schreib nicht so langsam, will mehr lesen^^

Aphasmayra 09.07.2009 21:34

AW: Kyra Beginners
 
Ich auch los husch husch xD
Oh man wie bei Manga einfach an den spannenden Stellen aufhören, wie grausam....aber ich habs mir irgendwie gedacht, da er ja schon erwähnte das er keine kinder mag... Ohje und kyra scheint nicht zu wissen das er ja selbst schon eins hat, wie traurig für sie xD

BambiPunkt 10.07.2009 00:28

AW: Kyra Beginners
 
^^ freut mich, dass es euch so gefällt, ich hab vor dieses Wochenende ziemlich viel zu machen, hab schon ein paar richtig gute Ideen^^, naja aber jetzt wirds erst mal traurig...:

Ich war wie betäubt. Keine Gefühle drangen durch. Ich ging zum Telefon und rief einen Babysitter. Dann rannte ich los. Ich rannte solange, bis ich nicht mehr konnte und noch weiter. Unter einem Baum brach ich zusammen. In mir hing mein Herz in Fetzten, verlassen herab. Ich versuchte nicht mal es wieder zusammenzubringen, es tat zu weh. Ich weinte, bis meine Tränen versiegten. Danach lag ich einfach nur da. Ich verwünschte ihn nicht. Ich gab ihm keine Schuld. Wenn jemand schuld trug, dann ich. Warum hatte ich jemanden an mich rangelassen, warum hatte ich jemanden geliebt? Warum hatte ich meine schönen, schützenden Panzer aufgegeben für etwas so inhaltsloses wie Liebe? Ich war dumm. Ich hatte nichts dazugelernt. Das alles war meine Schuld, ich hatte diesen Schmerz verdient. Doch diesen Fehler würde ich nie wieder machen. Zweimal war genug. Nie wieder würde irgendein Mann mein Herz berühren. Nie Wieder. Ich sah hinauf in den Himmel. Ich fühlte mich leer und aufgezehrt. Ich weiß nicht, wie lange ich dalag. Es wurde hell und dunkel, hell, dunkel. Ich weiß nicht, ob das die Sonne war, die auf-/und unterging, irgendwelche Laternen, oder ob ich nur einfach von Zeit zu Zeit die Augen aufmachte und wieder schloss. Ich wusste gar nichts mehr.
Naila. Wieder dieser Name. Ich wollte nicht darüber nachdenken. Naila. Ich war leer, für keine Gefühle mehr empfänglich, alles war egal, nichtssagend. Naila.
Ich wachte auf. Es war hell und die Sonne schien mir ins Gesicht. Ich musste an den Songtext einer meiner Lieblingsbands denken. Ich stand auf. Wieder wirkte alles seltsam fern. Geräusche drangen nur betäubt auf mich ein. Wahrscheinlich eine Art Schutzfunktion meines Körpers. Weswegen war ich aufgewacht? Es gab doch sowieso keinen Sinn mehr in meinem Leben. Niemand würde merken, wenn ich einfach unter diesem Baum hier sterben würde. Niemand. Außer Naila. Ich wusste wieder, warum ich aufgewacht war. Mein Baby. Ich hatte geschworen sie zu beschützen, komme was wolle. Und das würde ich tun. Ich rannte los. Wo war ich eigentlich? Ich stolperte aus dem Gebüsch hinaus auf eine Straße. Ich las das Straßenschild. Keine Erinnerung. Nichts regte sich. Wie weit war ich gelaufen? Ich rief ein Taxi. Vorsichtig späte ich auf den Kalender. Ich war zwei Tage fort gewesen.
Die Fahrt dauerte eine Dreiviertelstunde. Ich bezahlte den Fahrer und stürmte ins Haus. Die Babysitterin sprang erschrocken auf. „Meine Güte, da sind sie ja endlich! Sie waren ZWEI Tage weg! Zwei Tage! Ich wollte schon das Jugendamt anrufen!“ Ich ignorierte sie. Naila lag noch immer friedlich schlafend in ihrem Bettchen, offenbar hatte sie nichts mitbekommen. Gut. Ich holte mein Portmonee und bezahlte den Babysitter. Sie redete noch immer aufgeregt von irgendetwas, Eltern, Freunde, die sie vermissten. Es war mir egal. Ich ging zu Naila, nahm sie in den Arm und wiegte sie den ganzen Tag lang. Abends legte ich sie wieder in ihr Bettchen und ging raus. Das musste sein. Ich ertrug diese stickigen Zimmer nicht lang. Der Garten sah fürchterlich aus. Meine Abwesenheit machte sich stark bemerkbar, außerdem hatten irgendwelche Raudies, überall Müll verteilt. Ich räumte auf. Die ganze Nacht lang redete ich mit den Pflanzen. Klagte ihnen mein Leid. Ich hatte das Gefühl, sie antworteten mir. Ihre nickenden Köpfchen spendeten mir Trost. Am Morgen ging ich wieder ins Haus. Ich schlief ein paar Stunden, dann kümmerte ich mich wieder um Naila. Sie war schon ein bisschen gewachsen, bei Babys geht das ja schnell. Sie fuchtelte wie wild in meinem Schoß, irgendetwas wollte sie mir zeigen. Mein Blick folgte ihrem Zeigefinger. Oh nein! Plöppi! Ich setzte sie vorsichtig ab und ging zum Aquarium. Träge schwamm der Kleine in seinem Glas. Er musste seit Ewigkeiten nicht gefüttert worden sein. Schnell gab ich ihm etwas zu essen. Ganz langsam schwamm er hin. „Plöppi es tut mir so leid!“ ich schluchzte wieder. Nichts konnte ich richtig machen. Doch Plöppi sah mich mit seinen weisen Augen an. Er schien sagen zu wollen. „Macht doch nichts.“ „Ich wette, du hast auf Naila aufgepasst, während diese hysterische Babysitterin da war, oder?“ Ich war stolz auf ihn. „Weißt du was, ich ernenne dich jetzt zum offiziellen Patenonkel von ihr.“ Plöppi schien es jetzt schon besser zu gehen. Er schwamm wieder etwas schneller durch das Glas. Ich holte Naila aus ihrem Zimmer und wir setzten uns aufs Sofa. „Das da ist dein Patenonkel Plöppi.“ Erklärte ich ihr. Vergnügt sah sie den Fisch an. „Meine Kleine.“ Liebevoll kuschelte ich mit ihr.
Nachdem wir 3 Tage so vor uns hingelebt hatten, verkündete mir eine geheimnisvolle Nachricht, dass Naila bald ein Kleinkind sein würde. Ich war gerade im Garten, als ich durch ein Fenster sah, wie diese merkwürdigen Lichter um sie rumtanzen. Ich stürmte rein. Da war sie, ein gesundes, niedliches Kleinkind. Sie hatte ganz kurze schwarze Haare. Schwarz. Wie meine. Sie würde aussehen wie ich. Nicht wie…ich brach den Gedanken ab und nahm sie hoch. Ich würde ihr so vieles beibringen. „Ich will ja, dass du einen guten Start ins Leben bekommst, nicht war!“
Ich verbrachte die Tage nun damit ihr sprechen, (ihr erstes Wort war Mama, danach kam gleich Plöppi) laufen und aufs Töpfchen gehen beizubringen. Natürlich las ich ihr auch sehr viel vor. Ihr Lieblingsbuch war „Ich heiß doch nicht Frank“, aber wahrscheinlich nicht so sehr wegen dem Inhalt, sondern weil ein großer grüner Frosch auf dem Einband war. Sie mochte Tiere, das konnte man jetzt schon sehen. Oft nahm ich sie mit nach draußen an die frische Luft, sie sah mir bei der Gartenarbeit zu und spielte Xylophon. Das war ihr liebstes Spielzeug, es durfte nie fehlen.

BlackMai 10.07.2009 15:09

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hm ich freu mich schon wenn du am we mehr schreibst :) kannst das echt gut ^^

Aphasmayra 10.07.2009 16:42

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Ja ich warte auch schon gespannt, man vergisst sogar zwischendrin, dass es um Sims geht ist richtig gut und bleibt bisher auch so :)
Zum glück ist Plöppi noch am leben, ich dachte schon oO

BambiPunkt 11.07.2009 03:07

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Hehe freut mich echt, dass es euch so gut gefällt, meine cousine meinte schon, ich solls mal an nen Verlag schicken^^ aber dazu müsste es viel zu gründlich überarbeitet werden..^^:

Eines Tages klingelte es an der Tür. Es war Maxi. Irgendwie hatte sie von der Scheidung erfahren. Ich weinte mich an ihrer Schulter aus, aber reden konnte ich nicht darüber. Vielleicht würde ich es nie können. Ich erzählte ihr von Naila. Die zwei mochten sich auf Anhieb und Maxi wurde zur offiziellen Patentante erklärt. Sie fand es zwar etwas seltsam, dass der Patenonkel ein Fisch war, sagte aber nichts. Sie blieb zwei Tage bei uns und ich hatte das Gefühl leichter atmen zu können. Schließlich musste sie aber auch nach Hause. Es wartete schließlich ein Ehemann auf sie. Bei dem Wort stockte ich. Schnelle suchte ich ein Buch heraus und lenkte mich ab, indem ich Naila etwas vorlas.
Die Tage vergingen schnell, alles kam mir so unbedeutend vor. Die Zeit zog an mir vorbei und ich war nicht imstande sie festzuhalten. Naila war mein ganzer Lebensinhalt. Naila und der Garten. Sie gaben mir Kraft, gaben mir überhaupt noch einen Grund aufzustehen. Wäre ich ganz allein gewesen, hätte ich mich wahrscheinlich auf mein Bett gelegt und wäre eingeschlafen. Wie Dornröschen. Aber kein Prinz würde je kommen, um mich zu wecken. „Mamaaaaaaaaaaa?“ Ich schreckte aus meinen düsteren Gedanken hoch. „Was ist mein Schatz?“ fragte ich ein bisschen verwirrt. „Tatte Maxi tu mein Burtstag?“ Das hatte ich ja fast vergessen. Naila würde morgen 6 werden. „Natürlich, ich ruf sie gleich an, Süße!“ „Klar, ich werde doch meine Pflicht als Patentante nicht vergessen.“ Schniefte maxi mir aus dem Hörer entgegen. „Sag mal weinst du?“ fragte ich entsetzt. „Nein, nein“ Sie zog geräuschvoll die Nase hoch, „Ich…“ ihre Stimme war wie blockiert. „Bis morgen“ brachte sie noch hervor, dann legte sie auf.
„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday dear Naila, Happy Birthday to youuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!” Ich half ihr die Kerzen auszupusten. *Bling* *Bling* Lichtergeschwirr. Daraus tauchte meine süße kleine Tochter auf. Schon ein richtiges Schulkind. Ich unterdrückte meine Tränen. Wurde ich jetzt etwa nostalgisch? „Soooooo und jetzt darfst du die Geschenke auspacken!“ Auf Maxis Gesicht lag ein Lächeln, aber ihre Stimme klang brüchig und ihre Augen waren rot, die Lider geschwollen. Vom mir bekam sie ein paar neue Anziehsachen und Maxi schenkte ihr eine Gitarre. Sie war hellgrün, mit Blättern darauf. Naila freute sich riesig und ging sofort raus, um mit ihr zu spielen. (Mit ihr, nicht auf ihr, sie setzte ihr nur lustige Perücken auf und spielte Teestunde, für Musikstunden war sie noch etwas zu klein). Ich ging zu Maxi. Wir setzten uns aufs Sofa und aßen schweigend ein Stück Geburtstagskuchen. Als ich mit meinem Stück fertig war, sah ich rüber. Ihr liefen die Tränen übers Gesicht. Ich nahm sie in den Arm. Lange saßen wir einfach nur so da. Es tat uns beiden gut. Maxis Schultern bebten, bis sie schließlich nicht mehr weinen konnte. Sie richtete sich auf und sah aus dem Fenster. Nach einer Weile sagte sie: „Es ist aus. Mit Bob und mir. Vorbei.“ Ganz emotionslos. Aber in ihrem Blick lag Sehnsucht. Ich schwieg weiter, doch mehr war nicht zu sagen. „Ich will nicht zurück.“ Traurig schob Maxi meinen Vorhang ein Stück zur Seite. „In diese leere Wohnung.“ „Zieh doch zu mir!“ Die Worte kamen aus meinem Mund, bevor ich sie überhaupt gedacht hatte. Maxi sah mich an. „Ok“ Und so war das entschieden. Ganz unkompliziert. Ich fühlte ansatzweise so etwas wie Freude. Doch sofort schob ich wieder den Vorhang der Betäubung über meine Gefühle. Wenn ich Freude empfand, konnte ich auch Trauer empfinden.
So lebten wir vor uns hin. Jeder in seiner eigenen Welt. Naila ging mittlerweile zur Schule. Sie war viel bei Freunden (zum Glück hat sie das Einzelgänger gen nicht von mir geerbt) oder erkundete die Umgebung. Maxi saß gerne draußen auf der Schaukel und träumte vor sich hin, oder sie komponierte neue Lieder auf der Gitarre. Sie klangen alle traurig und in den Texten ging es immer um verlorene Liebe. Ich ging neuerdings viel wandern. Immer wieder fand ich Meteoriten oder andere wertvolle Steine. Sie würden noch einmal jemandem nützlich sein, also nahm ich alle mit. Wahrscheinlich hätten wir alle unser ganzes Leben so verbracht. Jeder versunken in Trauer. Immer der gleiche Trott. Betäubt. Verletzt. Einsam. Aber selbst die Moiren haben ab und zu mal einen guten Tag und manchmal liegt in einem Unglück gleichzeitig eine Chance…

Aphasmayra 12.07.2009 02:54

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und ein neuer teil ^^ Ja ich will auch mal was schreiben und an einen verlag schicken, aber ka was für Bedingungen erfüllt sein müssen oO

BambiPunkt 12.07.2009 23:49

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Weiß ich auch nicht^^ is aba auch eher so n hirngespinnst bei mir, machen würd ichs warscheinlich eh nicht....^^:

Gleich als ich reinkam, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimme. Gefahr lag in der Luft. Ich rannte ins Wohnzimmer. Maxi lag zusammengebrochen am Boden. Hinter ihr schwebte der Tod herein. Schwarz und schrecklich. Die Sense blitze. Ich fühlte nichts, ich war wie eingefroren. Er nahm sie mir. Meine beste Freundin. Die einzige, die ich je hatte und je haben würde. Dann verschwand er. So unbeschwert, wie er gekommen war. Ich ging langsam raus in den Garten. Mein Verstand war benebelt. Mein Gehirn kapselte alles ab, um mich vor dem Wahnsinn zu schützen. Ich nahm meinen Spaten und grub ein Loch. Es dauerte den ganzen Morgen, dann war es groß genug. Ich setzte mich hinein und schloss die Augen. Es roch nach Erde und Gras. Hier wollte ich bleiben. Bis zum Schluss. Bis er mich auch holen würde. Stur saß ich da und wartete. „Willst du da jetzt einziehen? Mann bist du ein Öko-Freak! Aber ich bring dir dein Essen nicht da runter, dass dus nur weißt.“ „Ach, sei still maxi, meine beste Freundin ist gerade gestorben.“ Ich hielt kurz inne. Blinzelte. Dann sah ich nach oben. Über mir schwebte Maxi. Eine durchsichtige, irgendwie gruselige Maxi. Das war der Punkt, an dem mein Gehirn sich weigerte, überhaupt noch irgendwas zu verarbeiten. Es streikte schlichtweg. Hätte ich an seiner Stelle auch getan. In Ermangelung einer besseren Frage, brachte ich hervor: „Warum lebst du?“ Seltsamerweise klang es wie ein Vorwurf. „Plöppi hat meine ‚Asche ins Wissenschaftsinstitut gebracht, dort haben sie mich wiederbelebt und jetzt bin ich ein spielbarer Geist, ein weiteres Feature von Sims 3 *Werbegesicht aufzieh*.“Also nur mal zusammenfassend, nachdem du gestorben, der Tod bei mir zuhause war und dich geholt hat, ich mir selbst ein Loch in meinem Garten gegraben, mich reingesetzt und gewartet habe, hat mein Fisch, der Patenonkel von meiner Tochter, dich in ein Wissenschaftsinstitut gefahren, wo man dich widerbelebt hat und jetzt bist du ein Geist (ein spielbarer sogar, nicht vergessen, ein weiteres Feature von Sims 3 *Werbegesicht wiederaufzieh* *Auffall, dass Werbegesicht gar nie abgezogen wurde* *Werbegesicht abzieh* *Werbegesicht wiederaufzieh*)?“ „Jup“ Maxi schien ziemlich unbeeindruckt. Mein Nervensystem brach zusammen und ich lachte schallend los. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören. Maxi stimmte mit ein. Irgendwann kam Naila aus der Schule. Sie kam in den Vorgarten, sah ihre Patentante schweben und lachte ebenfalls. Und so lachten wir. Den ganzen Tag. Eine verlassene Mutter, ein Schulmädchen und ein Geist.
Nach diesem Tag wurde alles anders. Die Ereignisse wurden meinem Gehirn einfach zu viel, so dass es ein paar Sachen löschte, darunter auch so ziemlich alle unerfreulichen Ereignisse mit bestimmten Männern in meinem Leben. Ich hatte meine Lebensfreude wiedergewonnen. Maxi war sowieso gut drauf, sie fand es „cool“ ein Geist zu sein. Der Faktor, dass man einen Vorteil beim Erschrecken seines Ex-Mannes hatte spielte da eine nicht unwesentliche Rolle. Naila war sowieso hellauf begeistert davon einen Geist im Haus zu haben, welche 6-jährige träumt nicht davon, und natürlich hatte sie endlich wieder eine Mutter, die in der Realität lebte.

Peacenik 13.07.2009 03:08

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Wow... schon wieder was neues xD

Gibst dir hier ja echt Mühe

BambiPunkt 13.07.2009 04:24

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Es macht mir einfach Spaß zu schreiben... auch wenns einfach nur zur Belustigung und nicht besonders gut ist...^^vielleicht fang ich bald mit ner neuen Geschichte an, sowas mit Merkmal wahnsinnig^^, ich glaub des könnte mir Spaß machen...oder ich verbinds mit der jetzigen geschichte...ma gucken

Aphasmayra 13.07.2009 04:25

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Ja allerdings, dass mit dem Spielbaren geits ist cool, hatte ich auch, aber irgendwann ging der mir auf den "geist" ;9 da hab ich ihn auf den Friedhof gebracht ^^

BlackMai 15.07.2009 17:52

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Nu bin ich endlich auch ma zum weiterlesen gekommen XD mann das is so toll zu lesen :) mehr bitte ^.^

BambiPunkt 15.07.2009 23:49

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^^ Danke, komm in letzter Zeit leider nicht so viel zum schreiben, Schule geht wieder mal richtig los, aber am Wochenende gibts dann wohl wieder etwas mehr Zeit^^


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